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- 25. Juni 2014 2 Min.

Letizia und Felipe (2010) (Bild: Wiki Commons / Holger Motzkau / CC-BY-SA-3.0)
Nur wenige Tage nach seiner Amtseinführung hat der neue spanische König Felipe VI. am Dienstag gemeinsam mit Königin Letizia eine Delegation von LGBT-Aktivisten im "El Pardo"-Palast empfangen – ein Novum in Spanien.
Das Königspaar hatte Vertreter mehrerer Nichtregierungsorganisationen, darunter auch Boti García von der "Federación Estatal de Lesbianas, Gais, Transexuales y Bisexuales" (FELGTB) sowie José María Núñez-Blanco von der LGBT-Gruppe "Fundación Triángulo", zu dem Empfang eingeladen.
García zeigte sich nach dem Treffen in der Tageszeitung "Publico" zufrieden. Sie erklärte, dass sie besonders intensiv mit der Ehefrau des Königs gesprochen habe: "Wir denken, dass unser Anliegen verstanden wurde". Sie habe Königin Letizia insbesondere darum gebeten, dass sich das Königspaar bei Staatsbesuchen in homophoben Ländern gegen die Verfolgung von Schwulen und Lesben aussprechen solle. Sie habe sich sehr offen gegenüber den Sorgen und Nöten von sexuellen Minderheiten gezeigt.
Die Offenheit des Palastes steht in Kontrast zum vorherigen Königspaar: So gab es 2008 Proteste von schwul-lesbischen Aktivisten, als sich Königin Sofía in einer Biografie als Gegnerin der Gleichbehandlung von Homosexuellen im Eherecht outete und erklärte, dass sie CSDs grundsätzlich ablehne (queer.de berichtete). Später erklärte der Königspalast, Sofía sei in dem Buch falsch zitiert worden (queer.de berichtete). Die damalige Kronprinzessin Letizia verteidigte zu diesem Zeitpunkt ihre Schwiegermutter diplomatisch als "Frau ihrer Zeit".
Das spanische Königshaus befindet sich nach dem Abtritt des zuletzt ungeschickt agierenden Juan Carlos I. in einer tiefen Krise. Viele Spanier sprechen sich inzwischen dafür aus, das Land in eine Republik umzuwandeln. Allerdings ist das neue Königspaar, insbesondere Letizia, in der Öffentlichkeit beliebt. (dk)














