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  • 29. Juni 2014 117 2 Min.

Gedrucktes Protestschild auf der Demo am Samstag in Stuttgart: Anders als die baden-württembergische Landesregierung reden die Bildungsplan-Gegner dauernd über Sex (Bild: Guido Klein)

Begleitet von Gegenprotesten wurde am Samstag in Stuttgart zum vierten Mal gegen den Bildungsplan der grün-roten Landesregierung demonstriert. Es kam zu Rangeleien und Festnahmen.

Es waren die üblichen Verdächtigen, die sich am Samstagnachmittag auf dem Stuttgarter Schillerplatz trotz Regenwetters versammelten: Gabriele Kuby und Birgit Kelle waren natürlich dabei, Mitglieder von AfD und CDU, christliche und erstmals auch islamische Fundamentalisten.

Nach Polizeiangaben zählte die mittlerweile vierte "Demo für alle", zu der 17 religiöse und rechte Gruppierungen aufgerufen hatten, rund 700 Teilnehmer. Ihr Ziel: den eh schon verschobenen Bildungsplan der grün-roten Landesregierung und damit eine Aufklärung über Homo- und Transsexualität im Unterricht sowie eine Erziehung zu Toleranz zu verhindern.

Bildungsplan-Gegner wähnen sich im "Kulturkampf"


Auf der vierten Kundgebung der Homogegner sprach erneut der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Karl-Christian Hausmann (Bild: Guido Klein)

"Die Familie ist das Leitbild auch in unserer Verfassung", sagte der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Karl-Christian Hausmann auf der Kundgebung, während Zuhörer Schilder mit Aufschriften wie "Stoppt die Sexualisierung der Kinder" oder "Gender-Ideologie stoppen" trugen. Hausmann ist Stammredner bei den homophoben Bildungsplan-Gegnern – ein offener Affront gegen den schwulen CDU-Kreisvorsitzenden Stefan Kaufmann.

Hubert Ginder, Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken, wähnte sich in seinem Redebeitrag in einem "Kulturkampf", der weit über die Grenzen Deutschands hinausgehe. Passend dazu beschwor Guillaume Got, ein Vertreter der französischen Bewegung "Manif pour tous", die internationale Vernetzung der Homo-Gegner. Die Publizistin Birgit Kelle stilisierte sich erneut als Opfer: "Auch Menschen, die an Gott glauben, können Toleranz fordern."

Mit Absperrgittern, Zäunen und rund 1.000 Beamten vor Ort versuchte die Polizei, die Bildungsplan-Gegner von einigen hundert Gegendemonstranten zu trennen. Die überwiegend jungen Teilnehmer trugen Transparente mit dem Slogan "Wie kann man nur hassen, dass Menschen sich lieben?" oder ironische Schilder wie "Kein Sex vor dem ersten Kind" mit sich.

Youtube | Bericht der SWR-Landesschau über die Demo der Homo-Gegner

Rund 100 Gegendemonstranten vorübergehend festgenommen


Friedlicher Protest gegen die vierte Kundgebung der Bildungsplan-Gegner in Stuttgart (Bild: Guido Klein)

Zu dem Gegenprotest gegen die Kundgebung der Homophoben hatten u.a. die Grüne Jugend Baden-Württemberg und das Netzwerk gegen Rechts Stuttgart aufgerufen, um gegen "rechte Hetze und fanatische Stimmungsmache" Flagge zu zeigen.

Als einige radikale Gegendemonstranten zu Beginn des Protests Böller warfen und versuchten, Absperrungen am Schillerplatz niederzureißen, setzten die Beamte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Mehrfach kam es dabei zu tumultartigen Szenen. Die Polizei nahm rund 100 Personen in "vorläufiges Gewahrsam". Nach einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" wurde ein unbeteiligter Passant von einem Böller leicht verletzt.

Begleitet von Rufen wie "Homophobie ist eklig" oder "Alle in Therapie" zogen die Bildungsplan-Gegner schließlich zum Stuttgarter Staatstheater, ohne dass es zu weiteren Zwischenfällen kam. Die Sprecherin der "Demo für alle", Kerstin Kramer, kündigte an, die Proteste solange fortsetzen zu wollen, bis die Landesregierung den Bildungsplan komplett aufgebe. (cw)

Youtube | Ein Video der "Stuttgarter Zeitung" zeigt die angespannte Stimmung am Rande der Demo

#1 Oliver43Anonym
  • 29.06.2014, 14:23h
  • Es ist schon zutiefst ethisch und moralisch verwerflich, wie hier Personen wie Gabriele Kuby und Birgit Kelle auf Homophobie setzen und immer wieder versuchen, eine Minderheit in unserer Gesellschaft zu diskriminieren.

    Ich frage mich dann immer, wie diese beiden Frauen derart zu solchen Parolen kommen und wie sie derart sich radikalisieren konnten.

    Hatten sie einen bisexuellen Freund, der sie verlassen hat, oder waren sie unglücklich in einen schwulen Mann verliebt ? Oder woran liegt es, dass sie derart sich auf dieses Thema stürzen, als wenn es keine anderen Themen im Leben gibt.

    Meines Erachtens sind beide Frauen zu Personen geworden, die versuchen aus Homophobie Kapital zu schlagen und Geld zu verdienen.
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#3 myystetyAnonym
  • 29.06.2014, 14:43h
  • Antwort auf #1 von Oliver43

  • Also genau wie deine Lieblingaspartei.

    Es entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie, dass PI-Jünger jetzt mit Islamisten in einem Boot sitzen.

    Es zeigt aber auch, dass diese ganzen Nazis, Hardcore-Christen und Fundamental-Moslems einfach nur ständig auf der Suche Sündenböcken sind, die Opfer ihrer allseits kranken Ideologie werden sollen.

    Es scheint, dass sich manche (viele ?) Menschen einfach nicht weiter entwickeln können. Religiösität ist da fast immer eine Ursache.
    Wie sollen jahrtausende alte Büchlein auch Antworten auf aktuelle Fragen geben ?

    Wir suchen schließlich auch nicht in Überlieferungen von Hòhlenmenschen Antworten darauf, wie man heute Häuser bauen soll.
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