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Schlechte Umsetzung und zu wenig Geld?
Kiel: Linke kritisiert Aktionsplan gegen Homophobie
- 03. Juli 2014 2 Min.

Die Linke fordert mehr Mittel für den Aktionsplan
Die schleswig-holsteinische Linkspartei hat ungewöhnlich scharf den Landes-Aktionsplan gegen Homophobie als "ungenügende Kopfgeburt" kritisiert, die bestehende Selbsthilfestrukturen ignoriert und so die knappen Mittel verschwende.
"Während das rot-rote Berlin seinerzeit 2,1 Millionen für den Kampf gegen Homophobie einstellte, will Schleswig-Holstein mit nur 50.000 in dieses schwere Thema einsteigen. Das ist viel zu wenig", erklärte Landessprecher Jens Schulz in einer Pressemitteilung. Auch die Konzentration auf den Lesben- und Schwulenverband sei nicht hilfreich: "Dass man offensichtlich vor allem den LSVD als Gesprächspartner ansieht, ignoriert eklatant die seit Jahren gewachsene Selbsthilfestruktur im Land, die der LSVD nur mangelhaft repräsentieren kann", so Schulz weiter. Beispielsweise würde das Geld für Workshops ausgegeben, die ein Verein wie Haki e.V. bereits durchführe.
Die Gelder würden auch an anderer Stelle schlecht eingesetzt: So gingen 2.700 Euro für eine "kraftlose Fotoaktion verloren" oder 5.000 Euro für eine Fibel, die bereits ehrenamtlich erstellt wurde.
Am Dienstag hatte die Auftaktveranstaltung für den Aktionsplan unter dem Motto "Echte Vielfalt" im Kieler Landeshaus stattgefunden. Samiah El Samadoni, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, forderte dabei weitere Schritte: "Die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Intersexuellen und Transgendern müssen weiter gestärkt werden. Wir sind erst dann am Ziel, wenn unsere vielfältige Gesellschaft von allen als Bereicherung wahrgenommen wird."
Der Aktionsplan war im letzten Jahr von der Dreiparteienregierung aus SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband (SSW) beschlossen worden (queer.de berichtete). (cw)














