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- 04. Juli 2014 2 Min.

Versuchte Erzbischof John Nienstedt mit extremer Homophobie von seinem eigenen Leben abzulenken?
Er leitet den Kampf der amerikanischen Katholiken gegen Homo-Rechte – doch nun gerät John Nienstedt selbst ins Fadenkreuz.
Die katholische Kirche ermittelt nach einem Bericht des christlichen Laienmagazins "Commonweal" gegen den US-amerikanischen Erzbischof John Nienstedt, weil der 67-Jährige in mehreren Fällen "unangemessenen sexuellen Kontakt mit Seminaristen, Priestern und anderen Männern" gehabt haben soll. Der Geistliche streitet in einer Stellungnahme jedoch alle Vorwürfe ab und behauptet, sie seien die Rache für seine kompromisslose Haltung gegen LGBT-Rechte. Nienstedt gilt als der homofeindlichste Bischof in den USA und kämpft seit Jahren gegen die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Sexverdacht gegen den Erzbischof besteht: Im Dezember 2013 wurde er beschuldigt, einen minderjährigen Jungen unsittlich berührt zu haben (queer.de berichtete). Allerdings führten die Vorwürfe nicht zu einer Anklageerhebung. Die Polizei erklärte im März, es gebe nicht genügend Anhaltspunkte, ein Gerichtsverfahren zu eröffnen.
Im aktuellen Fall soll es sich um Sex mit erwachsenen Männern gehandelt haben, heißt es in den Berichten. Der Bischof soll auch Priester mit Strafen belegt haben, wenn sie seine sexuellen Annäherungsversuche nicht duldeten.
Erst im vergangenen Jahr wurde Nienstedt beschuldigt, sexuellen Missbrauch durch Priester verschleiern zu wollen. Ein Whistleblower, der in der Erzdiözese gearbeitet hatte, hat im Oktober 2013 geheime Kirchendokumente veröffentlicht, die den Erzbischof belasten. So soll Nienstedt beispielsweise nichts unternommen habe, nachdem bei einem Priester Kinderpornografie gefunden worden war.
Nienstedt: Der Teufel hat die Homo-Ehe gemacht
In den USA bekannt und berüchtigt wurde Nienstedt aber insbesondere durch seinen Kampf gegen Homosexuelle. Eine seiner ersten Amtshandlungen nach seiner Ernennung zum Bischof war 2008 der Verbot eines CSD-Gottesdienstes. Homosexualität bezeichnete er als "Ergebnis eines psychologisches Traumas". Ansonsten kämpfte er insbesondere gegen die Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht: 2012 verglich er die Homo-Ehe sogar mit Mord (queer.de berichtete). Letztes Jahr beschuldigte er den Teufel, die Homo-Ehe erfunden zu haben (queer.de berichtete).
Nienstedt nutzt der Geld der Kirche auch für einen politischen Kampf gegen Homo-Rechte: So investierte der Erzbischof vor zwei Jahren einen sechsstelligen Betrag, um für einen Volksentscheid in Minnesota zu werben, der das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Regionalverfassung verankern sollte. Die Homo-Gegner unterlagen im November 2012 jedoch knapp mit 47,4 Prozent der Stimmen. Gegen Nienstedts erbitterten Widerstand öffnete das Parlament von Minnesota wenige Monate später die Ehe (queer.de berichtete). (dk)















Die zur Katholischen Kirche gehörende systemische Heuchelei und Bigotterie ist nun wirklich mittlerweile Allgemeinwissen. Je lauter und schriller ein katholischer Würdenträger gegen Homosexualität zetert, umso verdächtiger macht er sich als Vertuscher eigener Homosexualität oder (was nicht dasselbe ist) gar Pädophilie (heterosexuell und homosexuell).
Ich, seit Jahrzehnten aus der Kirche ausgetreten, hab Nichts dagegen, wenn die öffentliche Katholische Selbstdemontage durch Päpste, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, subalternes Personal und hirnlose Schäfchen (Religion ist wirklich wie Opium) weitergeführt wird.