(Bild: xDanTheMan / flickr / by-nd 2.0)
Die kroatische Mitte-Links-Regierung will noch in diesem Monat eingetragene Partnerschaften für Schwule und Lesben einführen.
Einen Gesetzentwurf hat das Kabinett bereits vergangene Woche beschlossen, bis zum 15. Juli soll das Parlament über das Gesetz abstimmen. Es könnte dann bereits Ende diesen Monats in Kraft treten, berichtet die Nachrichtenagentur APA. Demnach soll die Lebenspartnerschaft praktisch die gleichen Rechte wie die Ehe erhalten. Einzige große Ausnahme ist das Adoptionsrecht.
Es gibt aber offenbar Widerstand unter Standesbeamten gegen das Gesetz. Barica Jandrlic, die Vorsitzende der Vereinigung der Standesbeamten in der Hauptstadt Zagreb, erklärte in einem Interview, dass ihrer Schätzung nach die Hälfte der Standesbeamten keine Schwulen und Lesben verpartnern würde. Viele homophobe Beamte wollen die Durchführung der Verpartnerung unter Berufung auf ihr Gewissen ablehnen, was aber die Regierung nicht dulden will.
Kroatien hat erst Ende letzten Jahres ein Ehe-Verbot für Schwule und Lesben in der Verfassung verankert. In einem Referendum, das vor allem auf Initiative der katholischen Kirche abgehalten wurde, haben fast zwei Drittel der Kroaten für die Festschreibung der Diskriminierung im Eherecht gestimmt (queer.de berichtete). Der sozialdemokratische Regierungschef Zoran Milanović bezeichnete die Abstimmung damals als "trauriges und sinnloses Referendum". (dk)