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Doppelniederlage für deutsche Rechtspopulisten
Europaparlament: Beatrix von Storch fällt durch
- 08. Juli 2014 2 Min.

Beatrix von Storch (AfD) hat sich zum Ziel gesetzt, die Gleichbehandlung von Homosexuellen zu verhindern
Die erbitterte Homo-Gegnerin von der rechtspopulistischen AfD hat im Europaparlament ebenso wie ihr Chef Bernd Lucke keinen Vize-Posten in Ausschüssen erhalten.
Der EU-Frauenausschuss hat die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch überraschend als Vizevorsitzende abgelehnt. In einer geheimen Abstimmung konnte die 43-jährige Anwältin am Montagabend nach Angaben einer Parlamentssprecherin keine Mehrheit erzielen.
Von Storch war von ihrer Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten (EKR) vorgeschlagen worden. Der nach Christ- und Sozialdemokraten drittgrößten Gruppe in Straßburg gehören unter anderem die europafeindlichen britischen Konservativen und die polnische Kaczynski-Partei "Recht und Gerechtkeit" an.
Die Ausschussposten werden per Fraktionsproporz vergeben und in der Regel einstimmig per Handzeichen abgesegnet. Die AfD-Kandidatin war aber offenbar wegen ihrer extremen Ansichten in einer geheimen Abstimmung abgelehnt worden. Von Storch sorgte mehrfach mit homophoben Äußerungen für Aufregung: So schimpft die ausgesprochene Abtreibungsgegnerin besonders gerne gegen die "Schwulen-Lobby" und betreibt mit ihrem Mann unter anderem das Internet-Portal "Freie Welt", in dem immer wieder zum Widerstand gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen aufgerufen wird.
Bernd Lucke ist auch unerwünscht

Bernd Lucke (AfD), der sich selbst wiederholt gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben ausgesprochen hat, ist ebenfalls durchgefallen
Es ist bereits die zweite Niederlage für die deutschen Rechtspopulisten im Europaparlament: Am selben Tag war auch AfD-Gründer Bernd Lucke, der selbst immer wieder mit homophoben Klischees spielt, überraschend als Vizevorsitzender des einflussreichen Wirtschafts- und Währungssausschusses abgelehnt worden. Der deutsche Grüne Sven Giegold begründete das damit, dass der Euro-Gegner Lucke eine "vertragswidrige Spaltung der Eurozone" betreibe.
Von den AfD-Politikern hat es bislang lediglich Hans-Olaf Henkel zu einem Posten gebracht: Er wurde zu einem der vier Vize-Vorsitzenden des Industrieausschusses gewählt. Nun muss die EKR geeignetere Kandidaten für den Frauen- sowie Wirtschafts- und Währungssausschuss finden. (dk)














