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US-Präsident von 1969-1974
Nixon war besorgt über Homo-"Propaganda"
- 11. Juli 2014 2 Min.

Richard Milhous Nixon war der einzige amerikanische Präsident, der zurücktreten musste – Grund war die Watergate-Affäre
Richard Nixon war der zwielichtigste US-Präsident des 20. Jahrhunderts. gleichzeitig wurden so viele Geheimaufnahmen von ihm angefertigt, dass wir ihn heute besser entschlüsseln können – auch sein Verhältnis zu Homosexualität.
Die Zeitschrift "Vanity Fair" hat neue, heimlich angefertigte Aufnahmen des ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon veröffentlicht (es gibt insgesamt 3.700 Stunden davon). Hierin äußerte sich der moralisch fragwürdige Staatschef Anfang der 70er Jahre auch zu Homosexualität – und erkannte an, dass Schwule nun mal so sind, wie sie sind. Gleichzeitig sind sie seiner Meinung nach Schuld am Niedergang der Gesellschaft. Außerdem glaubte schon Nixon an Homo-"Propaganda" im YMCA-Haus – und das Jahre, bevor die Village People ein Liedchen darüber sangen.
Hier die deutsche Übersetzung des Zeitdokuments:
Lassen Sie mich etwas zu diesem schwulen Zeug sagen: Ich will nicht, dass ich missverstanden werde. Ich bin der toleranteste Mensch in diesem Laden. Diese [homosexuellen] Leute haben ein Problem: Sie sind so geboren. Die Tendenz ist bei ihnen da. Aber mein Punkt ist, dass Pfadfinder- oder CVJM-Anführer sie in diese Richtung führen, ebenso wie Lehrer.
Wenn man sich die Geschichte der Gesellschaften anschaut, findet man natürlich viele sehr intelligente Leute, Oscar Wilde, Aristoteles und so weiter, die alle homosexuell waren. Nero war natürlich ganz öffentlich mit einem Jungen in Rom zusammen. Aber mein Punkt ist, schaut euch an, wie diese Gesellschaften sich entwickelt haben. Die Vitalität ist ihnen verloren gegangen.
Bereits zuvor sind Aufnahmen des 1994 verstorbenen Republikaners veröffentlicht worden, in denen er sich zur Homosexualität äußerte. 2009 wurde etwa seine Aufregung über eine Folge der Comedyserie "All in the Family" bekannt, weil darin ein Schwuler vorkam (queer.de berichtete). Damals regte er sich über die "Propaganda" auf und verglich Schwule mit Prostituierten. Ein Ausschnitt: "Wir alle wissen, dass Menschen zu Huren gehen, wir alle wissen, dass Menschen Schwächen haben. Aber gottverdammt noch mal, was richtet das mit den Kindern an? Was macht das mit einem elf- oder zwölfjährigen Jungen?"
Natürlich gab es auch Homo-Gerüchte um den Präsidenten: 2011 veröffentlichte etwa ein Historiker das Buch "Nixons Darkest Secrets", in dem er über eine angebliche Affäre Nixons mit einem Bankier schrieb. (dk)














