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Pinguine zu schwul...
Singapur will Kinderbücher mit Homo-Themen "zerstören"
- 14. Juli 2014 2 Min.

Dieses Buch hatte bereits vor Jahren in den USA für Aufregung gesorgt - jetzt haben sich die Zensoren in Singapur auf die schwulen Pinguine eingeschossen
Staatliche Bibliotheken müssen drei Kinderbücher aus dem Verkehr ziehen, weil darin Homosexuelle vorkommen.
Die Behörde National Library Board (NLB) hat am Wochenende angekündigt, drei LGBT-freundliche Kinderbücher aus den 26 öffentlichen Büchereien des Stadtstaates zu entfernen. Die Bücher sollen danach "zerstört" werden, erklärte die NLB nach AP-Angaben. Allerdings hat die Behörde nicht bekannt gegeben, ob die Bücher verbrannt oder anderweitig unbrauchbar gemacht werden.
Bei einem der verbotenen englischsprachigen Bücher handelt es sich um "And Tango Makes Three" von Justin Richardson und Peter Parnell. Hier wird die Geschichte eines männlichen Pinguin-Paars erzählt, das gemeinsam ein Kind großzieht. Das Buch hatte bereits während der Bush-Jahre in den USA für Aufregung gesorgt (queer.de berichtete). Homofeindliche Eltern forderten damals, das Buch aus amerikanischen Bibliotheken zu entfernen.
Die anderen zensierten Bücher sind "The White Swan Express: A Story About Adoption" und "Who's In My Family: All About Our Families". In beiden Büchern tauchen Regenbogenfamilien auf.
Diese drei Bücher entsprächen nicht den moralischen Anforderungen Singapurs, erklärte Informationsminister Yaacob Ibrahim: "Nach den vorherrschenden Normen, die von einer großen Mehrheit der Bürger Singapurs akzeptiert werden, unterstützen wir, dass Kinder etwas über konventionelle Familien lernen, aber nicht über alternative, nichttraditionelle Familien", so Ibrahim. Zwar könnten sich die gesellschaftlichen Normen ändern. Es sei aber nicht die Aufgabe von Bibliotheken, diese Normen zu verändern.
Petition gegen Singapur gestartet
Gegen die Entscheidung des Behörde NLB ist bereits eine Online-Petition gestartet worden. Darin wird argumentiert, dass Zensur in einer modernen Gesellschaft nichts zu suchen habe und dass es nichts bringe, so zu tun, als ob Homosexuelle nicht existierten.
Im 4,5 Millionen Einwohner zählenden Stadtstaat Singapur steht auf Homosexualität nach Paragraf 377a bis zu zwei Jahre Haft. Im vergangenen Jahr hatte der Oberste Gerichtshof des Landes entschieden, dass das auf den britischen Kolonialrecht beruhende Gesetz rechtens sei (queer.de berichtete). Das Land, das einen enormen wirtschaftlichen Boom und ein doppelt so hohes Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt aufweist als Deutschland ist auch in anderen rechtlichen Bereichen rückständig: So gibt es dort weiterhin die Prügel- und sogar die Todesstrafe. (dk)
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Religioten bei dem, was sie am liebsten tun: Menschen zerstören, die nicht so gestört sind wie sie selbst.