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Erzbischof Kari Mäkinen
Chef der finnischen Kirche entschuldigt sich bei Schwulen und Lesben
- 14. Juli 2014 2 Min.

Kari Mäkinen ist seit 2006 Erzbischof von Turku. In dieser Funktion ist gleichzeitig oberster Geistlicher der evangelischen Kirche Finnlands
Während seine Kirche weiterhin offiziell Segnungen von Homo-Paaren ablehnt, geht der Anführer der lutherischen Volkskirche einen Schritt auf Homosexuelle zu.
Erzbischof Kari Mäkinen, das Oberhaupt der evangelisch-lutherischen Kirche in Finnland, hat sich bei dem jährlichen Diskussionforum "SoumiAreena" bei Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten für die "grausame Behandlung" durch seine Kirche entschuldigt.
Der 59-Jährige Theologe erklärte nach Angaben des Fernsehsenders YLE: "Wenn ich daran denke, dass wir schuldig sind, sexuelle Minderheiten als Kirche seit Jahrzehnten unterdrückt und schlecht behandelt zu haben – und das setzt sich bis heute fort – dann ist es Zeit für eine Entschuldigung", so Mäkinen. Diese Entschuldigung gelte "ohne Einschränkungen".
Der Erzbischof von Turku fügte hinzu, dass die Diskriminierung von Homosexuellen durch die Kirche heute subtiler vonstatten ginge als früher. Aber "Grausamkeit ist Grausamkeit", sagte Mäkinen weiter. Er hoffe, dass seine Entschuldigung andere hochrangige Christen oder Politiker ermutigen könne, sich ebenfalls zu entschuldigen.
In Finnland gibt es seit Jahren Debatten über die Anerkennung von Homo-Paaren – auch innerhalb der Kirche. 2010 kam es zur bisher größten Kirchenaustrittswelle, nachdem sich der Bischof von Tampere gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben ausgesprochen hatte (queer.de berichtete).
Pfarrer begehren gegen Homo-Feindlichkeit auf
Bislang erlaubt die evangelische Kirche, der rund drei Viertel aller Finnen angehören, keine Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren. Pfarrern ist es lediglich erlaubt, für Homo-Paare zu beten. Die Kirche beharrt außerdem darauf, dass Schwule und Lesben keine Ehe-Rechte erhalten sollen. Allerdings haben Pfarrer in den letzten Wochen gegen diese Regelung aufbegehrt – so segnete ein Pfarrer anlässlich des CSD in Helsinki vor zwei Wochen ein lesbisches Paar. Sein Bischof beharrte aber darauf, dass der Geistliche lediglich "ein Gebet" für die Frauen gesprochen habe.
In Finnland können Homo-Paare seit 2002 eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, die aber – wie in Deutschland – immer noch weniger Rechte erhalten als heterosexuelle Paare. Nach der Öffnung der Ehe in den Nachbarländern Norwegen und Schweden wird auch in Helsinki über eine vollständige Gleichberechtigung von Homo-Paaren debattiert. Allerdings hat der Rechtsausschuss des Parlaments erst im vergangenen Monat die Gleichbehandlung von Homosexuellen im Eherecht abgelehnt (queer.de berichtete). (dk)















Ich lobe ausdrücklich die liberaleren und die linken christlichen Kirchen wie die Protestantische Kirche der Niederlande, die reformierten Kantonskirchen der Schweiz, die Norwegische Kirche, die Schwedische Kirche, die Isländische Kirche, die United Church of Canada, die United Church of Christ, die Metropolitan Community Church, die Quäker, die Altkatholiken, die Presbyterian Church in USA, die Evangelical Lutheran Church in America, die Anglican Church of Canada, die anglikanische Episkopalchurch in den Vereinigten Staaten, die Anglican Church of Wales oder auch die reformierten, lutherischen und unierten Landeskirchen der EKD. In allen diesen anderen Kirchen werden homosexuelle Paare ethisch und theologisch anerkannt, homosexuelle Handlungen werden dort nicht als sündhaft bewertet, offen homosexuelle Geistliche sind dort tätig und wohnen mit ihren Lebenspartnern im Pfarrhaus und manchmal so wie Eva Brunne im Bischofssitz. Dort erhalten homosexuelle Paare einen öffentlichen Segnungsgottesdienst und in einigen dieser Kirchen sogar Trauungsgottesdienste, was fast zu viel der Güte ist.