Bischof Stephan Ackermann gilt als eher moderat, auch wenn er die Gleichbehandlung von Homosexuellen mit religiösen Argumenten ablehnt (Bild: Bistum Trier)
Premiere in Saarbrücken: Der Trierer Bischof trifft sich in einer öffentlichen Veranstaltung mit LGBT-Aktivisten, um über das Thema Homosexualität zu diskutieren.
Bischof Stephan Ackermann ist der Einladung des Lesben- und Schwulenverbands im Saarland gefolgt und stellt sich am Mittwoch öffentlich den Fragen. Die Veranstaltung, die den Titel "Date mit dem Bischof" trägt, findet ab 19 Uhr in der Congresshalle Saarbrücken statt.
"Es wird keinesfalls ein Kreuzverhör, bestenfalls eine Annäherung geben, die womöglich zu einem besseren Verständnis auf beiden Seiten führt", beschreibt LSVD-Sprecher Hasso Müller-Kittnau die Erwartungen an die Begegnung. Allerdings gebe es aus Sicht homo-, bi- und transsexueller Menschen "jede Menge Erklärungsbedarf" seitens der katholischen Kirche.
Allen voran kritisiert der LSVD, dass die Kirche als Arbeitgeber regelmäßig Homosexuelle nur wegen ihrer sexuellen Orientierung feuert: "Wenn Menschen aus unserer Community ihre Identität aus Angst, den Arbeitsplatz in der Kirche zu verlieren, verstecken müssen, dann handelt es sich aus unserer Sicht schlicht um Diskriminierung." Besonders kritisiert der LSVD Entlassungen von Kindergärtnerinnen und Krankenhausbeschäftigten, nur weil sie eine Eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen sind. Ein Kindergarten hatte sogar eine Putzfrau entlassen, weil sie sich mit ihrer Freundin verpartnert hatte (queer.de berichtete).
Kirche diskriminiert mit Steuergeldern
Diese Kritik wird von anderen LGBT-Gruppen und dem Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), einer Interessengruppe für Konfessionslose, geteilt. HVD-Präsident Frieder Otto Wolf erklärte, dass durch das kirchliche Arbeitsrecht neben Homosexuellen auch Konfessionslose und Nichtgläubige "von einem erheblichen Teil des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik ausgeschlossen" werden würden, obgleich diese Arbeitsplätze fast ausschließlich durch die Steuerzahler und nicht durch die Kirchen finanziert werden. Das sei ein "unerhörter Skandal".
Bereits in der Vergangenheit hatte sich der 2009 zum Trierer Bischof ernannte Ackermann gegenüber LGBT-Aktivisten offen gezeigt. So besuchte er 2012 spontan das schwul-lesbische Zentrum SCHMIT-Z (queer.de berichtete). Im Februar diesen Jahres rief er die Kirche dazu auf, den Ton gegenüber Schwulen und Lesben zu mäßigen (queer.de berichtete). Allerdings lehnt auch er die gesetzliche Gleichbehandlung von Homo-Paaren vehement ab.
Aufgrund des erwarteten hohen Besucherandrangs hat sich der LSVD Saar entschieden, einen Ticketvorverkauf einzurichten. Die Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von je fünf Euro zu erwerben. Das Geld wird für Hallenmiete und Technik verwendet. Der LSVD Saar sammelt im Vorfeld der Veranstaltung Fragen an den Bischof, bei Twitter (#BischofLSVD) und auf seiner Facebook-Seite. Die Veranstaltung wird unterstützt vom Projekt "Toleranz Fördern – Kompetenz stärken" der Landeshauptstadt Saarbrücken und des Bundesfamilienministeriums. (dk)
Date mit dem Bischof
Dr. Stephan Ackermann im öffentlichen Gespräch mit dem LSVD Saar, Mittwoch, 16. Juli, 19 Uhr – Congresshalle Saarbrücken (Hafenstraße 12). Karten ab sofort im Vorverkauf bei allen Vorverkaufsstellen von ticket regional sowie beim LSVD-Checkpoint (Mainzer Str. 44, 66121 Saarbrücken)
aber Gleichstellung und Menschenrechte fuer Euch..
auf garkeinen Fall .....
mal sehen wie er versucht uns eine Mogelpackung anzudrehen....
wir brauchen einen saekularen Staat und sonst garnichts...
die koennen in ihren "Tempeln" machen und sagen was sie wollen ...aber nur in Ihren Tempel und massgebend fuer ihre Sektenmietglieder ....
und sonst nix.....