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Ältestes deutschen Schwulenmagazin

"Du & Ich" wird nach 45 Jahren eingestellt

  • 22. Juli 2014 36 2 Min.

Seit fast einem halben Jahrhundert gehört die "Du & Ich" zur schwulen Welt in Deutschland - in Kürze ist sie Geschichte

Die am Freitag erscheinende Ausgabe von Deutschlands ältester Schwulenzeitschrift wird gleichzeitig die letzte sein – die "Du & Ich" hatte einfach zu wenig Leser.

Von Dennis Klein

Ein jahrzehntealtes schwules Traditionsmagazin überlebt das Jahr 2014 nicht: Die "Du & Ich" wird mit der 493. Ausgabe eingestellt. Das bestätigte am Dienstag Manuela Kay, die Geschäftsführerin des Verlags Special Media SDL GmbH. "Es ist uns schwer gefallen, die 'Du & Ich' einzustellen. Es gab aber zu wenige Leser", erklärte Kay. Die Special Media bringt die "Du & Ich" seit 2012 heraus. In dem Verlag erscheinen auch das Berliner Szenemagazin "Siegessäule" und die lesbische Kaufzeitschrift "L-Mag", die von der Einstellung der "Du & Ich" nicht betroffen sind. Sie stehen nach Angaben Kays auf einem starken Fundament.

Der Grund für die Einstellung sei einzig das abnehmende Interesse aus der Community gewesen: "Als wir die 'Du & Ich' vom Jackwerth-Verlag übernommen haben, war sie schon nicht so der Hit", erklärte Kay. Selbst durch den ambitionierten Relaunch vor einem Jahr konnten die Verkaufszahlen "nicht im von uns erwarteten Maß erhöht werden". Genaue Zahlen nannte Kay nicht.

Die Belegschaft der "Du & Ich" habe schon vor längerer Zeit von der Einstellung des Magazins erfahren. Beim Magazin arbeiteten hauptsächlich freie Mitarbeiter. Einige würden für die anderen Magazine des Verlags weiter tätig sein, erklärte die Geschäftsführerin.

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Seit 1969 im Handel


Ausgabe 492 der "Du & Ich"

Die "Du & Ich" ist die älteste schwule Zeitschrift in Deutschland. Die erste Ausgabe war vor rund 45 Jahren am 1. Oktober 1969 erschienen – nur einen Monat, nachdem der Paragraf 175 entschärft worden war und damit homo­sexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern in Westdeutschland straffrei geworden waren. "Ich will ein Magazin schaffen, das den Homophilen das Leben schöner und leichter macht", legte der damalige Herausgeber Egon Manfred Strauss – ein Heterosexueller – die Linie fest. Sie erschien monatlich, seit 2007 gab es alle zwei Monate eine neue Ausgabe.

Der frühere Chefredakteur der "Du & Ich", Dirk Ludigs, bedauerte die Einstellung des Magazins via Facebook: "Das macht mich traurig, denn ich habe damals viel getan, um dem Traditionsblatt neues Leben einzuhauchen und mein Nachfolger, Andreas Hergeth, ist diesen Weg konsequent weitergegangen. Gegen die Zeitläufe lässt es sich nicht gewinnen", so Ludigs, der die Zeitschrift von 2003 bis 2005 leitete.

Der Markt der schwulen Zeitschriften hat sich in den letzten Jahren ausgedünnt. Erst 2011 musste der Traditionstitel "Adam" wegen schlechter Verkaufszahlen nach 35 Jahren die Produktion einstellen (queer.de berichtete). Die Zukunft der Zeitschrift "Männer" ist ungewiss, nachdem der Bruno Gmünder Verlag im Mai diesen Jahres Insolvenz anmelden musste (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 ItchebAnonym
  • 22.07.2014, 16:50h
  • oohhhh .. eine dümmliche Wichsvorlage weniger .... jetzt wird die schwule Welt untergehen ....

    Jetzt muss nur noch der Bruno Gmünder folgen, und die Welt endet im Chaos ... zumindst für Klischee-Schwule
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#2 Michael HAnonym
  • 22.07.2014, 17:14h
  • Eine Wichsvorlage war Du & Ich ja wohl nicht, zumindest nicht in den letzten Ausgaben, die ich gesehen habe. Ich finde es schade, dass so ein Traditionsblatt es nicht geschafft hat, so wie beispielsweise The Advocate aus dem Rückgang der Leser/Käufer Profit zu schlagen und sich mit einer spannenden Website nur zu positionieren. Oder grundsätzlich das Konzept von schwulen Medien für Heute neu zu definieren, was manche ja durchaus schaffen.... mal mit längerem, mal mit kürzerem Erfolg. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt, jetzt wo die BLU alles übernommen hat, was vorher in D&I (oder MÄNNER) an "Entertainment" zu finden war.
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#3 ich ich ichAnonym
  • 22.07.2014, 17:40h
  • Antwort auf #2 von Michael H
  • Um qualitativ zu überleben, hätte D&I eben wie The Advocate Geld in die Hand nehmen und professionelle Mitarbeiter beschäftigen, also auch dementsprechend bezahlen müssen, anstatt auf klein-klein zu setzen und Hungerhonorare an freie Mitarbeiter auszureichen.
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