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  • 24. Juli 2014 26 2 Min.

John Barrowman (rechts) schnappt sich einen feschen Tänzer

Bei der britischen Kolonial-Olympiade nehmen zwar fast nur Länder teil, die Homosexualität verbieten – trotzdem sind die Spiele diesmal schwuler als je zuvor.

Der schwule Sänger und Schauspieler John Barrowman ("Doctor Who", "Torchwood") hat am Mittwochabend bei der Eröffnungsfeier der Commonwealth Games im schottischen Glasgow einen Tänzer im Kilt auf den Mund geküsst – obwohl das in den meisten Teilnehmerstaaten eine Straftaten wäre.

Die Feier wurde in alle Länder des ehemaligen britischen Empire, des Commonwealths, übertragen. 42 der 53 teilnehmenden Staaten verbieten Homosexualität, unter ihnen extrem homophobe Länder wie Nigeria und Uganda, die erst in den letzten Monaten die Verfolgung von Homosexuellen verschärft haben. Zu den Commonwealth-Ländern, die gleichgeschlechtliche Liebe inzwischen legalisiert haben, gehören unter anderem Australien, Kanada, Südafrika und Zypern.

Bei der seit 1930 veranstalten Sportveranstaltung, die alle vier Jahre mit derzeit 17 Sportarten stattfindet, trug mit dem Australier Ian Thorpe zudem erstmals ein offen schwuler Mann die Commonwealth-Flagge ins Stadion. Der fünffache Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen hatte sich erst vor zwei Wochen in einem Fernsehinterview als schwul geoutet (queer.de berichtete). Zuvor hatte er jahrelang seine Homosexualität verleugnet und Zweifel an seiner Heterosexualität in Interviews als "verletzend" bezeichnet.

Youtube | Der Kuss bei der Eröffnungsfeier

"Für Kinder nicht geeignet"

In sozialen Netzwerken führte insbesondere Barrowmans Kuss zu heftigen Reaktionen. Der 47-jährige Schotte, der im vergangenen Jahr seinen Partner in Kalifornien geheiratet hatte, leitete via Twitter einige der homophoben Beschimpfungen weiter, um zu zeigen "wie bitter und fies" manche Leute seien. Auch im BBC-Frühstücksfernsehen ist der gleichgeschlechtliche Lippenkontakt am Donnerstagmorgen kritisiert worden: So sagte die Modejournalistin Tessa Hartmann als Gast in der Sendung, der schwule Kuss sei "für Kinder nicht geeignet" gewesen. Den Kuss eines heterosexuellen Paares auf der Eröffnungsfeier kritisierte sie nicht. Es gab allerdings auch viel Lob für die Aktion auf sozialen Netzwerken und von TV- und Zeitungskommentatoren.

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Vizeregierungschef Nick Clegg bedauert, dass vier Fünftel der Teilnehmerstaaten Homosexuelle verfolgen lassen (Bild: Liberal Democrats / flickr / by-nd 2.0)

Im Vorfeld der Spiele hatte der britische Vize-Premierminister Nick Clegg bereits erklärt, dass der Commonwealth auf "Gleichheit und Respekt" als "zentrale Werte" baue. Er kritisierte dabei auch die homophoben Gesetze in vielen Ländern. "In fast 80 Prozent der Commonwealthstaaten, die sich in Glasgow repräsentieren, ist Homosexualität eine Straftat", beklagte der liberaldemokratische Politiker.

Die Verbote von homo­sexuellem Geschlechtsverkehr in den Commonwealth-Staaten beruhen auf der britischen Kolonialgesetzgebung. Während Großbritannien die Gesetze gegen Homo­sexuelle zwischen 1967 (England und Wales) und Anfang der 1980er Jahre (Schottland und Nordirland) abschaffte, sind sie in den meisten ehemaligen Kolonien noch heute in Kraft. (dk)

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#1 Kuss KussAnonym
  • 24.07.2014, 15:06h
  • So etwas passiert bestimmt auch bei der Eröffnung der Russischen Filmwoche 2014 in Berlin. Bestimmt!
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#2 green arrowAnonym
  • 24.07.2014, 15:19h
  • Ich finde den Kuss ein tolles Statement von John Barrowman. Schade nur, dass sich die Leute wegen eines Kusses aufregen, was eigentlich das normalste der Welt sein soll :-(. Aber in einer Welt, in der es nur um Macht und Gier geht, in der sich die Staaten gegenseitig die Köpfe einschlagen ist das wohl nicht gewünscht. Arme Welt. Wäre besser, wenn die Leute wieder mehr auf Liebe geben, vielleicht würde das was ändern.
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#3 bogensehneAnonym

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