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  • 30. Juli 2014 171 2 Min.

Im Castro District wie auch in anderen "Gayborhoods" ziehen immer mehr Heten ein (Bild: gazeronly / flickr / by-nd 2.0)

Ein Nebenaspekt der zunehmenden Gleichbehandlung: In Boystown, Castro District und Co. leben immer weniger Schwule und Lesben.

Eine neue Studie der Universität von British Columbia im kanadischen Vancouver kommt zu dem Ergebnis, dass sich die gewachsenen schwul-lesbischen Viertel in den USA langsam auflösen. Demnach hat sich die Zahl von Homosexuellen in traditionellen "Gayborhoods" in den letzten Jahren deutlich reduziert: bei Schwulen um acht Prozent, bei Lesben sogar um 13 Prozent. Demgegenüber ziehen viele Heterosexuelle in diese Viertel. Untersucht wurden unter anderem Boystown in Chicago, der Castro District in San Francisco und Greenwich Village in New York City.

Studienleiter Amin Ghaziani nennt mehrere Gründe für die Veränderung der Bevölkerung: Dazu gehöre die natürliche Gentrifizierung, also die Verdrängung von ärmeren Bewohnern durch reichere – ein Trend, der in den letzten Jahrzehnten insbesondere in schwarzen Vierteln zu beobachten war. Außerdem spiele die größere Akzeptanz von Homosexuellen und gleichgeschlechtlichen Paaren eine Rolle. Insbesondere lesbische Paare mit Kindern würden daher in von Heterosexuellen dominierte Viertel ziehen, da sie mit ihren Nachbarn mehr gemein hätten als mit denen in "Gayborhoods". So legten sie etwa Wert auf einen guten Schulbezirk.

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Negative Folgen der "Enthomosexualisierung"

Der Soziologe begrüßt zwar die Entwicklung als Konsequenz der zunehmenden Einbeziehung von Schwulen und Lesben in die Allgemeinbevölkerung, warnt aber vor eine "Enthomosexualisierung" der traditionellen Viertel. "Schwul-lesbische Gegenden waren sehr wichtig im Kampf für die Freiheit und haben der Welt viel gegeben, von Politik über Lyrik bis zu Fashion", so Ghanziani. "Es ist sehr wichtig, dass wir Wege finden, diese kulturell wichtigen Räume zu erhalten."

Die Ergebnisse der Untersuchung werden im 360-seitigen Buch "There Goes the Gayborhood?" ausführlich dargestellt. Es wird am 10. August als gedruckte Ausgabe und E-Book erscheinen. (dk)

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-w-

#1 GeorgGAnonym
  • 30.07.2014, 16:30h
  • Eine gute Nachricht! Wem sollen auch solche schwulen Disneylands nutzen? Mit Emanzipation haben die schon lange nichts mehr zu tun, eher mit Selbstisolierung.
    Schwule Ghettos brauchen wir im Jahre 2014 genau so wenig wie schummrige Homo-Bars mit Klingel, Plüsch und roter Beleuchtung.
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#2 wohngemeinschaftAnonym
#3 FelixAnonym
  • 30.07.2014, 16:54h
  • Einerseits ist das natürlich sehr schön, dass Heteros kein Problem mehr damit haben, in "Homo-Vierteln" zu leben und umgekehrt GLBTI sich überall wohlfühlen und nicht mehr den Schutz eines von uns dominierten Stadtviertels nötig haben.

    Aber umgekehrt ist es auch ein wenig schade, denn da geht auch ganz viel Geschichte und Kultur verloren.

    Ich hoffe schon, dass diese Viertel immer ein Stück weit "queerer" sein werden als andere Viertel.
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