Conchita Wurst (alias Tom Neuwirth) will offenbar ihren Namen vor Geschäftemachern schützen (Bild: ORF / Thomas Ramstorfer)
Weil sich eine schwul-lesbische Partnervermittlung den Namen "Wurst" aneignet, schaltet die Eurovisionsgewinnerin ihre Anwälte ein.
Der Geschäftsmann Peter Treichl aus Grödig im Salzburger Land hat mit einer neuen Datingseite für Homosexuelle den Unmut von Conchita Wurst auf sich gezogen. Der 43-Jährige, der bereits eine Partnervermittlung für Heterosexuelle betreibt, lehnt sein neues Projekt an den Sieg der Drag Queen beim Eurovision Song Contest an – sie ist unter der Adresse treichl-mir-wurst.at zu erreichen.
Auf der Website prangt der Slogan "Auf WEN oder WAS Sie stehen ist mir WURST". Darüber ist eine Frau zu sehen, die sich mit Zigarette im Mund das Gesicht rasiert. Als Grund für die Gründung erklärt Treichl auf der Seite, dass es in Österreich keine ernstzunehmende Partnervermittlung für Homosexuelle gebe. "Diesem Ruf bin ich nachgekommen und nachdem unsere ESC Gewinnerin so polarisiert, glaube ich, dass die Zeit jetzt wirklich reif ist", so Treichl.
Nach Angaben der "Bild"-Zeitung informierte der von seiner Idee begeisterte Treichl sogar das Management von Conchita Wurst mit der Hoffnung auf Unterstützung. Doch nun flatterte dem Bericht zufolge eine Unterlassungsaufforderung der Martketingagentur der Sängerin in seinen Briefkasten. Darin wird gefordert, "es umgehend zu unterlassen, unter der Bezeichnung 'treichl-wurst' und ähnlichen Schlagworten künftig aufzutreten" oder sonst Bezug auf die "Kunstfigur meiner Mandantschaft" bei der Bewerbung der Dienstleistungen zu nehmen. Die Agentur fordert zudem Schadensersatz in Höhe von 3.600 Euro.
Conchita ist "nur ein kleines Würstchen"
Abbildung auf treichl-mir-wurst.at (Bild: Screenshot)
Treichl hat sich nun selbst einen Anwalt genommen und zeigte sich von Conchita Wurst tief enttäuscht: "Sie predigt Toleranz, doch in Wirklichkeit geht's ihr auch nur ums Geld. Deswegen ist sie für mich nur ein kleines Würstchen!"
Die Kunstfigur Conchita Wurst war 2011 von Tom Neuwirth erschaffen worden. Erstmals trat sie damals in einer ORF-Castingshow auf, belegte damals aber nur den 6. Platz. Beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2012 wurde sie zweite; am 10. Mai diesen Jahres konnte Wurst schließlich in Kopenhagen den Wettbewerb mit dem Song "Rise Like A Phoenix" gewinnen. Im kommenden Jahr wird daher der Schlagerwettbewerb erstmals seit 1967 wieder in Österreich ausgetragen. Am Mittwoch gab der ORF bekannt, dass die Show in der Wiener Stadthalle stattfinden wird (queer.de berichtete). (dk)
Na ja, die Anzeige nimmt schon eindeutig Bezug auf Conchita und insofern wäre eine vorherige Absprache und Klärung aus Anstand und Fairness sinnvoll gewesen!
Es gibt z.B. eine Firma, die sehr teueren Schmuck herstellt und die schon Internet-Anbieter verklagt, wenn auch nur bei ebay gesagt wird, dass der angebotene Schmuck ....-artig, nach der Art des Schmucks dieser Firma, sei. Diese Maßstäbe zugrunde gelegt, sollte Conchita bei derart eindeutigen Bezügen in der Werbung gefragt werden. Eine klare Vereinbarung täte im Vorfeld not!
Toleranz heißt nämlich nicht, dass Eigentumsrechte missachtet werden können und auf Aussagen in der BLÖD-Zeitung sollte man auch nicht berufen und verlassen. Also wissen wir alle nicht, was da im Vorfeld schief gelaufen ist!