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- 28. August 2014 2 Min.

Die Baptistenschule wurde 1971 gegründet und verlangt von Eltern pro Jahr rund 4.000 Dollar Schulgeld
In einer Baptistenschule in den USA soll ein Lehrer über Jahre einen Jugendlichen vergewaltigt haben, damit er sexuelles Interesse an Frauen entwickelt.
Ein 32 Jahre alter schwuler Mann hat am Dienstag seine ehemalige Schule im Nordwesten von Mississippi angezeigt, weil er darin drei Jahre lang von einem Lehrer sexuell missbraucht worden sei. Kläger Jeff White behauptet, dass der Lehrer der Bethel Baptist School im 2.000 Einwohner zählenden Städtchen Walls die sexuellen Übergriffe als "Therapie" gegen Homosexualität bezeichnet habe. "Er hat mich vergewaltigt, weil ich schwul war, und gesagt, so würde ich lernen, Männer zu hassen und mich zu verändern", erklärte White gegenüber der LGBT-Zeitung "Washington Blade". Der Lehrer arbeitet heute als Pfarrer.
White hatte 1996 als Siebtklässler sein Coming-out gegenüber seinen christlich-konservativen Eltern, die dann die Baptistenschule um Rat fragten. Die Schule empfahl wöchentliche Beratungsgespräche mit dem beschuldigten Lehrer. Der Lehrer habe sich dann bis 1999 immer wieder an dem Jugendlichen vergangen.
White: Übeltaten werden in Kirchen "versteckt"
Der Kläger ist heute führendes Mitglied beim Mississippi Gulf Coast Rainbow Center, das erste LGBT-Zentrum in Mississippi. Seine Klage hat eine Gruppe von Anwälten übernommen, die sich pro bono bei Bürgerrechtsverletzungen gegen Schwule und Lesben engagieren. Mit der Klage will White die Übeltaten, "die so leicht in der Kirche versteckt werden können", an die Öffentlichkeit bringen. "Niemand sonst sollte das durchmachen, was ich durchgemacht habe", so White.
In einer ersten Reaktion stritt die Schulleitung alle Vorwürfe ab. Eine Sprecherin sagte, es handele sich bei den Vorwürfen um "die größte Lüge, die je existiert hat".
In den USA sprechen sich derzeit noch immer einer Reihe von protestantischen Kirchen für die "Heilung" von Homosexuellen aus; freilich mit Hilfe der sogenannten Konversionstherapie, nicht durch Sex. Mit Kalifornien und New Jersey haben allerdings bereits zwei Bundesstaaten die Praxis zumindest für Minderjährige untersagt. In der christlichen Szene nimmt die Akzeptanz der sogenannten "Ex-Gay"-Bewegung aber ab: 2013 hatte sich die größte Homo-"Heiler"-Organisation 37 Jahre nach ihrer Gründung aufgelöst und bei Schwulen und Lesben entschuldigt (queer.de berichtete). (dk)

Vor Gericht ist es aber "schon blöd" wenn mensch keine Beweise hat (was ich aus der Reaktion der kirche schließe).