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Schwuler Kommunist
Berlin: Gedenktafel für Ronald M. Schernikau
- 06. September 2014 1 Min.

Die Wohnungsbaugesellschaft "Stadt und Land" finanzierte die Gedenktafel, die am Freitag mit einem Sektempfang eingeweiht wurde (Bild: Klaus Lederer)
An seinem letzten Wohnort in Berlin-Hellersdorf erinnert seit Freitag eine Tafel an den schwulen Dichter Ronald M. Schernikau.
Vom 1. September 1989 bis zu seinem Tod am 20. Oktober 1991 lebte Schernikau in der damaligen Albert-Norden- und heutigen Cecilienstraße 241. Die Tafel wurde von der Wohnungsbaugesellschaft "Stadt und Land" bezahlt und montiert.
Schernikau, Jahrgang 1960, wuchs in Lehrte bei Hannover auf und zog 1980 zum Studium nach West-Berlin. Dort trat er u.a. im Tuntenensemble "ladies neid" auf. Von 1986 bis 1989 studierte der schwule Kommunist am Institut für Literatur "Johannes R. Becher" in Leipzig, Nur wenige Wochen vor dem Mauerfall erwarb Schernikau noch die Staatsbürgerschaft der DDR.
Bekannt wurde Ronald M. Schernikau bereits mit seinem Erstlingswerk "kleinstadtnovelle", das 1980 erschien und ein schwules Coming-out in einer Kleinstadt thematisiert. Sein Hauptwerk, die Montage "legende", erschien erst nach seinem Tod. Schernikau starb an den Folgen von Aids. (cw)
Links zum Thema:
» Michael Sollorz über die Gedenktafeleinweihung auf siegessäule.de
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» auf sissymag.de
















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