Wegen diesen Fotos hat es die Staatsmacht auf einen Dorfjungen abgesehen (Bild: FB)
In den USA droht einem 14-Jährigen wegen eines Facebook-Scherzes zwei Jahre Jugendhaft.
Die von den Amerikanern hoch gehaltene Meinungsfreiheit stößt manchmal an Grenzen, wie ein 14-jähriger Junge aus der Kleinstadt Everett in Pennsylvania erfahren musste: Er wurde nach einem Bericht von "The Smoking Gun" wegen "Entweihung eines verehrten Objektes" angeklagt, weil er Ende Juli auf Facebook ein Bild eingestellt hatte, das ihn in einer doppeldeutigen Position über einer Jesus-Statue zeigt. Seine Leistengegend befindet sich dabei genau vor dem Kopf der knienden Statue.
Die Figur befindet sich in der Kleinstadt vor dem Gebäude einer christlichen Organisation namens "Love In the Name of Christ". Die Gruppe erklärte, sie habe den Jugendlichen nicht angezeigt und nichts mit der Anklageerhebung zu tun.
"Empörung auslösen" verboten
Die kniende Statue nach der "Entweihung"
Der Fall soll nun vor einem Jugendgericht verhandelt werden. Im schlimmsten Fall droht dem 14-Jährigen eine Jugendstrafe von zwei Jahren nach einem Gesetz, das der Staat Pennsylvania im Jahr 1972 erlassen hatte. Dieses bestraft "Entweihung" als einen Akt, der darauf abzielt, "mit großer Wahrscheinlichkeit Empörung bei Menschen" auszulösen. Damit liegt das Strafmaß in diesem Fall höher als bei einer echten Sachbeschädigung.
In den USA wird immer wieder über Fälle von "Entweihung" in den Medien berichtet, die besonders in christlich-fundamentalistischen Blogs für Aufregung sorgen. In einem weiteren Fall aus Pennsylvania wurde 2010 etwa einem 22-jährigen Studenten einer katholischen Universität ein Verfahren angedroht, weil er betrunken auf ein Krippenspiel uriniert hatte. Der Student entschuldigte sich später für sein Vorgehen und gelobte, nie wieder Alkohol zu trinken.
In Österreich sorgte letztes Jahr eine Aktion der grünen Jugendorganisation für Aufregung, die einen "schwulen Jesus" auf die Straße schickte, der für LGBT-Akzeptanz werben sollte. Die FPÖ bezeichnete das als "Verhöhnung einer Religionsgemeinschaft" (queer.de berichtete). (dk)
Ich hoffe, dass er vollständig freigesprochen wird.