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- 12. September 2014 2 Min.

Johann Gudenus ist seit 2010 FPÖ-Fraktionschef in Wien (Bild: Wiki Commons / GuentherZ / CC-BY-3.0)
In Moskau hat der rechtspopulistische Politiker Johann Gudenus bei einer Großveranstaltung die Politik der EU gegenüber Russland kritisiert und vor einer "Homosexuellenlobby" gewarnt.
Der Chef der FPÖ-Fraktion im Wiener Landtag erklärte nach Angaben der Nachrichtenangentur APA am Donnerstag, diese mächtige Lobby bedrohe Europa und verbreite ihre Botschaften über eigene Zeitungen und Fernsehsender. "Die europäische Homosexuellenlobby will eine absolute Gleichberechtigung von Homosexuellen und Lesben, darunter auch das Recht aus Adoption von Kindern, das es bereits in einigen EU-Staaten gibt. Es ist schwer vorstellbar, wohin das alles führen wird", so der 38-Jährige in der Moskauer Erlöserkathedrale.
Gudenus ist ein Unterstützer der Putin-Politik und war im März diesen Jahres als "Wahlbeobachter" in der Ukraine, als Russland das Scheinreferendum zur Einverleibung der Krim durchführen ließ.
Bei der Veranstaltung "Internationales Forum 'Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit'" nahmen neben Gudenus mehrere bekannte Homo-Hasser teil, etwa die Duma-Abgeordnete Jelena Misulina, die das russische Gesetz gegen Homo-"Propaganda" initiiert hatte (queer.de berichtete). Sie war im vergangenen Jahr auch bei einer homophoben Konferenz in Leipzig dabei (queer.de berichtete).
Auch der Anführer der russisch-orthodoxen Kirche, der Patriarch Kyrill, war bei der Veranstaltung in der Erlöserkathedrale anwesend. Der 67-Jährige hatte vergangenes Jahr erklärt, dass die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben zum Weltuntergang führen werde (queer.de berichtete).
Andere rechtsorientierte EU-Politiker nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil, unter ihnen der frühere ungarische Botschafter in Deutschland, Gergely Pröhle. Er ist heute stellvertretender Staatssekretär für bilaterale EU-Beziehungen in der ungarischen Regierung. Auch der französische Europaabgeordnete Aymeric Chauprade von der rechtsextremistischen Partei "Front National" war bei der Veranstaltung dabei. (dk)














