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Kritik an Einladung des Europaparlaments
Beatrix von Storch: Conchita Wurst lenkt von Gräueltaten im Irak ab
- 16. September 2014 2 Min.

Politik á la AfD: Die Europaabgeordnete Beatrix von Storch will mit der Ausladung von Conchita Wurst Kriegsopfern im Nahen Osten helfen
Die AfD-Europaabgeordnete ist besorgt, dass sich Politiker nicht mehr um verfolgte Iraker kümmern können, wenn sie Conchita Wurst lauschen.
Einer Spitzenpolitikerin der Alternative für Deutschland ist ein Anti-Homophobie-Konzert mit Eurovision-Song-Contest-Siegerin Conchita Wurst beim Europaparlament ein Dorn im Auge: Die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch hat die geplante Veranstaltung in der rechtsextremen Zeitung "Junge Freiheit" scharf kritisiert.
"Den Auftritt von Thomas Neuwirth vor dem Europäischen Parlament halte ich bestenfalls für überflüssig", sagte Storch, die den bürgerlichen Namen anstatt des Künstlernamens der Dragqueen benutzte. Das Europäische Parlament solle seine Aufmerksamkeit auf die brutal verfolgten und ermordeten Menschen im Irak und in Syrien richten, anstatt sich "laufend um unsere vielfältige Sexualität zu drehen".
Das Konzert gegen Homophobie hat nach Ansicht der AfD-Politikerin keinerlei Berechtigung: "Die Mittel und die Energie des Parlamentes werden mit Auftritten wie denen dieser sich selbst ja so bezeichnenden Wurst verschwendet", sagte Storch.
In der AfD hat es bereits Tradition, Homosexuellen vorzuwerfen, dass diese andere Themen überlagern: Parteigründer Bernd Lucke hatte etwa Anfang des Jahres dem Ex-Fußballer Thomas Hitzlsperger nach seinem Coming-out vorgeworfen, sich nicht auch zur heterosexuellen "Ehe und Familie" zu bekennen (queer.de berichtete).

Werbeposter für das Konzert
Conchita Wurst war für das Konzert von Parlamentariern der Europäischen Volkspartei, der Sozialdemokraten, der Liberalen, der Linken und der Grünen eingeladen worden. Von der europakritischen EKR-Fraktion, der die AfD angehört, schloss sich niemand der Einladung an.
Wurst soll am 8. Oktober in der Esplanade Solidarnosc vor dem Parlamentssitz in Brüssel auftreten. Die Veranstaltung ist nach Ansicht der österreichischen Europaparlamentsvizepräsidentin Ulrike Lunacek ein "großartiges Zeichen für Offenheit und Nichtdiskriminierung".
Beatrix von Storch sorgte mehrfach mehrfach mit homophoben Äußerungen für Aufregung: So schimpft die 43-Jährige besonders gerne gegen die "Schwulen-Lobby" und betreibt mit ihrem Mann unter anderem das Internet-Portal "Freie Welt", in dem immer wieder zum Widerstand gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen aufgerufen wird. (dk)















Die Opfer des NS-Staats sind den heutigen im Irak und anderswo manchmal gar nicht so unähnlich:
de.wikipedia.org/wiki/Johann_Baptist_Welsch
Und auch zur Transphobie von Frau von Storch gibt es mehr als Ähnlichkeiten.