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Beginnender Wahlkampf

Sarkozy kritisiert Ehe-Öffnung

  • 22. September 2014 62 3 Min.

Im französischen Fernsehen durfte sich Nicolas Sarkozy am Sonntagabend als möglicher nächster Präsident präsentieren (Bild: Screenshot France 2)

Der frühere Präsident hat gute Chancen, in zwei Jahren erneut in den Élysée-Palast einzuziehen – in einem TV-Interview bemängelt er auch die Ehe-Öffnung, sagt aber nicht, ob er sie wieder rückgängig machen will.

Nicolas Sarkozy hat am Sonntagabend in seinem ersten Fernsehinterview seit seiner Rückkehr in die Politik die Arbeit des amtierenden Präsidenten François Hollande scharf kritisiert. Er warf seinem sozialistischen Nachfolger auf "France 2" vor, eine schlechte Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik zu betreiben und vor der Wahl gelogen zu haben. Auch die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe durch die sozialistische Regierung, die von seiner Partei UMP bitter bekämpft worden war, sei verletzend für Gegner der Gleichstellung gewesen und habe diese radikalisiert.

Zwar sei die gleichgeschlechtliche Eheschließung angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in Frankreich nicht das Hauptproblem, so Sarkozy. "Aber egal, was man über das Thema denkt: Ich fand es abscheulich, wie das eingeführt wurde. Das war eine Erniedrigung für die Familie und für eine Menge guter Leute, die sich verletzt fühlten", so Sarkozy. "Sie wurden erniedrigt und haben sich radikalisiert". Dabei habe Hollande im Wahlkampf versprochen, das Land zusammenzubringen. "Ich werde nicht Familien gegen Homosexuelle ausspielen, wie zuvor Homosexuelle gegen Familien ausgespielt worden sind. Das ist eine Schande!" Der 59-Jährige, der selbst in dritter (Hetero-)Ehe lebt, wollte nicht direkt darauf eingehen, ob er als Präsident das Eherecht wieder ändern wolle.

Sarkozy schon bei der Wahl 2012 gegen Homo-Rechte

Sarkozy war von 2007 bis 2012 französischer Präsident, musste sich aber bei der Wahl seinem Herausforderer François Hollande geschlagen geben (queer.de berichtete). Während des Wahlkampfes hatte Sarkozy im Gegensatz zu Hollande die Ehe-Öffnung abgelehnt (queer.de berichtete). Er äußerte damals die Befürchtung, dass die heterosexuelle Ehe durch die Öffnung für Homosexuelle "untergraben" werden könne.

Die Öffnung der Ehe wurde im vergangenen Jahr von teilweise gewalttätigen Demonstrationen von Homo-Gegnern begleitet. Allerdings stimmte Umfragen zufolge eine Mehrheit von rund 70 Prozent der Franzosen der Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Eherecht zu. Trotz dieser großen Mehrheit konnte Hollande die Ehe-Öffnung nicht nutzen, um seine persönliche Popularität zu steigern. Grund ist die schlechte Wirtschaftslage Frankreichs, die dem Präsidenten angelastet wird.

Noch ist unklar, ob Sarkozy wieder von seiner Partei als Präsidentschaftskandidat nominiert werden wird. Obwohl er in seiner Partei sehr populär ist, lehnen in Umfragen über 60 Prozent der Franzosen eine Rückkehr des Ex-Präsidenten in die Politik ab. Die UMP ist derzeit allerdings von Skandalen geschüttelt, so dass seine möglichen Gegenkandidaten angeschlagen sind und Sarkozy gute Chancen eingeräumt werden. Zunächst muss er bei der Urwahl zum Parteichef Ende November zeigen, dass er innerhalb der Partei mehrheitsfähig ist. (dk)

#1 FoXXXynessEhemaliges Profil
#2 LaurentEhemaliges Profil
  • 22.09.2014, 14:49h
  • Er verdreht da wohl was - bei Politikern nicht unüblich.

    Dennoch:
    Im Hinblick auf die vorhersehbare Niederlage der Sozialisten und das weitere Zulegen des FN erscheint alles möglich.
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#3 fachärztlichAnonym