Rufus Wainwright will kein 08/15-Sänger sein: Er hat neben sieben Studioalben zahlreiche Songs für Filmsoundtracks aufgenommen und eine klassische Oper komponiert (Bild: stincodiporco / flickr / by 2.0)
In der russischen Hauptstadt beklagte der Sänger bei einem Konzert, dass die homophobe Gesetzgebung jungen Schwulen und Lesben schadet.
Der kanadisch-amerikanische Singer-Songwriter Rufus Wainwright hat am Donnerstag bei einem Auftritt in Moskau die homophobe Gesetzgebung in Russland kritisiert. Er erklärte während seiner Auftrittes, es sei seiner Ansicht nach "widerlich", dass sein Konzert in Russland erst ab 18 Jahren zugänglich sei. "Es sind doch wirklich junge homosexuelle Menschen unter 18 Jahren, die unsere Hilfe brauchen, die lernen müssen, dass sie geliebt und akzeptiert werden. Sie auszuschließen ist ein furchtbares Verbrechen", sagte der 41-Jährige unter dem Jubel der Besucher.
Anschließend spielte er sein Lied "Gay Messiah" – und widmete es "einem seiner schwulen Lieblingsrussen", dem Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893).
Youtube | Die Aussagen Wainwrights wurden von einem Fan mitgeschnitten und auf Youtube veröffentlicht
Der in New York geborene aber in Kanada aufgewachsene Wainwright machte aus seiner Homosexualität nie ein Geheimnis. Er sorgte immer wieder mit kontroversen Aussagen für Schlagzeilen. So sagte er in der Vergangenheit, dass er kein großer Fan der Öffnung der Ehe sei – zumindest bis er seinen deutschen Freund Jörn Weisbrodt kennengelernt hatte, der als künstlerischer Leiter des Luminato Festivals im kanadischen Toronto arbeitet. Diese Liebe habe ihn umgestimmt, äußerte er danach in Interviews.
2010 bekannte er schließlich: "Bevor ich Jörn getroffen habe, habe ich die Definition von 'schwul' aus der promisken Oscar-Wilde-Freakshow gezogen. Ich liebte dieses gute alte Leben. Aber seitdem ich Jörn getroffen habe, hat sich das alles verändert." Vor zwei Jahren heiratete das Paar, kurz nachdem der Bundesstaat New York die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet hatte (queer.de berichtete).
Auch zuletzt sorgte Wainwright mit kontroversen Aussagen für Schlagzeilen: So sagte er vergangenen Monat in der Londoner "Times", er sei froh, dass er nicht viele homosexuelle Anhänger habe: "Schwule Fans haben einen furchtbaren Musikgeschmack". (dk)