https://queer.de/?22386
- 29. September 2014 2 Min.

Kalifornien weist dem Rest des Landes den Weg (Bild: vampiress144 / flickr / by-sa 2.0)
Ein erster Bundesstaat in den USA untersagt eine Strategie von Strafverteidigern, mit der gewalttätige Homo-Hasser bislang ein mildes Urteil erwarten konnten.
Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hat am Sonntag das Gesetz AB 2501 unterzeichnet, das die sogenannte "Gay Panic"-Verteidigungsstrategie bei Tötungesdelikten vor Gericht untersagt. Bislang konnten Angeklagte, die einen Homosexuellen umgebracht haben, mit einem milderen Urteil oder gar einem Freispruch rechnen, sollten sie die panische Angst vor Homosexuellen als Grund für ihren Übergriff anführen. Diese Strategie wurde vor allem nach Tötungen von schwulen Männern angewandt, in den letzten Jahren aber vermehrt auch bei Gewalttaten gegen Transsexuelle.
LGBT-Aktivisten werben bereits seit mehreren Jahren für eine Abschaffung der "Gay Panic"-Regelung, die sie als homo- und transphob bezeichnen, weil sie Homo- und Transsexuelle generell zu Tätern macht. Es wird argumentiert, dass vor Gericht auch keine "Schwarzen-Panik" zugelassen werde, sollte das Opfer dunkelhäutig sein. Das Parlament von Kalifornien hatte den Gesetzentwurf bereits vor drei Wochen mit 50 zu zehn Stimmen verabschiedet.
Nach Angaben des Juristen Jordan Blair Woods von der University of California in Los Angeles ist die "Gay Panic"-Verteidigungsstrategie in den Sechzigerjahren aufgekommen und wurde seither in einem Drittel der US-Bundesstaaten angewandt.
Die "Gay Panic"-Strategie war vielfach erfolgreich
Der bekannteste Fall einer "Gay Panic"-Verteidigung ereignete sich nach dem Mord am schwulen Studenten Matthew Shepard im Jahr 1998 nahe Laramie (Wyoming). Die Täter wurden allerdings dennoch zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Anderswo war die Strategie aber erfolgreich: So wurde 2009 in Chicago ein heterosexueller Mann freigesprochen, der einen Schwulen mit 61 Dolchstichen getötet hatte (queer.de berichtete). Zwei Jahre später wurde er zwar in einem Zivilverfahren zur Zahlung von 600.000 Dollar an die Angehörigen des Opfers verurteilt, gilt aber strafrechtlich nach wie vor als unschuldig.
"Gay Panic" ist zudem kein rein amerikanisches Problem: So wurde vor fünf Jahren ein Mann in Spanien freigesprochen, der dutzende Male auf zwei Schwule eingestochen und beide getötet hatte (queer.de berichtete). Der Staatsanwalt beschuldigte daraufhin die Geschworenen, aus Homophobie und Rassismus geurteilt zu haben (eines der Opfer stammte aus Afrika). (dk)















Deshalb ist es wichtig, das die Kinder schon im Kindergarten vorurteilsfrei erzogen werden.
Die ewigvorgestrigen dürfen in der Zukunft keine Mehrheit mehr haben.
Die wennigen sogenannten Haßprediger haben keine Vorurteile, die wollen bloß die Menschen kontrollieren und setzen deshalb auf menschliche Ängste.