Victory für den Berliner CSD e.V.: Vorstand und Geschäftsführer können zunächst aufatmen - die Spaltung der Community ist mit dem Abschlussbericht jedoch nicht vom Tisch (Bild: Dominik Dierich)
Die Vorwürfe von unzulässiger Verquickung und Bereicherung rund um den Berliner CSD e.V. haben sich nicht bestätigt, urteilte die Transparenzkommission.
"Freispruch" für Geschäftsführer Robert Kastl und die Vorstandsmitglieder des Berliner CSD e.V.: In ihrem Abschlussbericht vom 28. September kommt die Transparenzkommission zu dem Ergebnis, dass bei der Organisation des Hauptstadt-CSDs nicht gemauschelt wurde. Wörtlich heißt es: "Die Vorwürfe von unzulässiger Verquickung und Bereicherung rund um den Berliner CSD e.V. haben sich nicht bestätigt."
Am 26. März hatte das Berliner CSD-Forum eine Kommission eingesetzt, die die Finanzen und Geschäftsbeziehungen des Vereins aufarbeiten und kontrollieren sollte. Hintergrund waren Vorwürfe, wonach unzulässige personelle Verflechtungen bestünden, einzelne Mitglieder von Vorstand bzw. Geschäftsführung sich unzulässig bereichern würden und Spenden nicht richtig verrechnet wurden.
Im Mittelpunkt der Kritik stand Vereins-Geschäftsführer Robert Kastl, der mit seiner eigenen Firma Publicom GmbH Geschäfte abschloss. Die Vorwürfe hatten mit dazu beigetragen, dass sich in diesem Jahr das CSD-Aktionsbündnis gründete, das am 21. Juni zu einer eigenen Demonstration aufrief (queer.de berichtete).
"Keine unangemessenen Zahlungen"
"In keinem Fall wurden überhöhte oder unangemessene Zahlungen festgestellt", urteilte die Transparenzkommission im Abschlussbericht. "Im Gegenteil: zumeist haben die Angestellten, die freien Mitarbeiter_innen oder die Dienstleister_innen (etwa Anwält_innen) auf Zahlungen verzichtet oder langfristigen Stundungen zugestimmt." Allerdings gebe es "Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich Compliance, bei der Buchhaltung und bei Einzelthemen", heißt es im Bericht.
Die Transparenzkommission bestand zunächst aus elf Personen, vier Mitglieder kehrten ihr jedoch zwischenzeitlich den Rücken, darunter wegen angeblich mangelnder Unterlagen der Verleger Bruno Gmünder. Unterzeichnet wurde der Abschlussbericht von Jurgen Daenens, Ulrich Keßler, Detlef Mücke, Petra Nowacki, Anna-Maria Schneider, Schwester Daphne (O.S.P.I.) und Ronald Wenke. (cw)