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- 02. Oktober 2014 2 Min.

Der Bischof befürchtet, dass die Standesämter bald voller heiratswilliger Hunde sein werden, die am Ende den Menschen alles wegerben (Bild: toddneville / flickr / by 2.0)
Erneute Attacke eines katholischen Würdenträgers: Ein mexikanischer Bischof behauptet, die Öffnung der Ehe würde dazu führen, dass Menschen ihre Haustiere heirateten.
José María de la Torre Martín, der Bischof von Aguascalientes in Zentral-Mexiko, hat vor einer Gleichstellung von Schwulen und Lesben gewarnt, weil dies mit Sicherheit zu einer weiteren Herabsetzung der heterosexuellen Ehe führen werde. In einer Pressekonferenz erklärte der Bischof am Montag, dass nach der Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe auch Hochzeiten zwischen Menschen und Hunden nicht mehr aufzuhalten seien: "Wenn die Homo-Ehe erlaubt wird, werden morgen auch Ehen zwischen Mann und Hund legal sein. Und die Welpen werden als Erben eingesetzt werden."
Grund für die Aussage ist die Debatte über die Ehe-Öffnung in Mexiko. Derzeit erlauben nur Mexiko-Staat und die Bundesstaaten Coahuila und Quintana Roo, Schwulen und Lesben zu heiraten. Die Ehen müssen aber nach einem Urteil des obersten Gerichtshofes im ganzen Land anerkannt werden. Auch im Bundesstaat Aguascalientes, in dem auch die Diözese des Bischofs liegt, wird über die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren diskutiert.
Bischof: Homos wollen Tradition "vernichten"

Bischof José María de la Torre Martín
Der Bischof gilt als sehr homophob und hat bereits wiederholt gegen Homosexuelle polemisiert. Erst vor zwei Wochen bezeichnete er Schwule und Lesben als "Invertierte", die eine "perverse Philosophie" verfolgten. Homosexuelle hätten zum Ziel, die traditionelle Ordnung zu "vernichten" und eine neue Ordnung aufzubauen.
Die mexikanische Antidiskriminierungsbehörde hat am Donnerstag angekündigt, die Aussagen des Bischofs untersuchen zu wollen. Ein Sprecher erklärte, man habe mehrere Beschwerden aus der Bevölkerung erhalten.
Über 80 Prozent der Mexikaner gehören der katholischen Kirche an, die sich in den letzten Jahren immer wieder in die politische Debatte um die Ehe-Öffnung eingemischt hat – mit teilweise sehr aggressiver Rhetorik: So bezeichnete ein Kirchensprecher die Ehe-Öffnung als schlimmer als den Drogenhandel, der in Mexiko zehntausende Todesopfer gefordert hatte (queer.de berichtete). Der Erzbischof von Mexiko-Stadt erklärte, die Homo-Ehe sei "böse" und warf daraufhin Homosexuellen vor, an einer "unmoralischen Verirrung" zu leiden (queer.de berichtete). (dk)














