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Interview auf der Sondersynode
Katholischer Erzbischof warnt vor Homo-"Propaganda"
- 09. Oktober 2014 2 Min.

Erzbischof Zbigņevs Stankevičs macht Homosexuelle für den Werteverfall verantwortlich
Die Vernichtung der menschlichen Identität – das ist nach Ansicht des mächtigsten lettischen Katholiken die Folge der Gleichbehandlung von Homosexuellen.
Der Erzbischof von Riga warnt in drastischen Worten vor Homo-Rechten: Im Interview mit einem Aktivisten der christlichen Lobbygruppe "Campaign Life Coalition" aus Kanada erklärte Zbigņevs Stankevičs, dass der Westen für die Akzeptanz von Homosexualität "werben und diese aufzwingen" wolle. "Wir stehen unter Druck", so Stankevičs am Rande der Sondersynode in Rom, in der katholische Bischöfe derzeit über die Sexualmoral diskutieren.
Der 59-jährige Geistliche erklärte außerdem: "Homosexuelle Beziehungen vernichten unseren Identität – nicht nur unsere christliche Identität, sondern auch unsere menschliche Identität, die Identität von Man und Frau." Dies müsse die katholische Kirche im politischen Kampf um Homo-Rechte klarstellen. Dabei habe die Kirche nichts gegen Homosexuelle, "aber wir müssen die Lüge und den Mangel an Wahrheit in solchen Beziehungen ansprechen". Homosexualität, so Stankevičs, sei sündhaft und dürfe nicht "beworben" werden.
Stankevičs: Homosexuelle leiden generell an "innerem Chaos"
In dem Interview beklagte der Erzbischof, dass in Riga CSDs durchgeführt werden. Dieser sei aber hauptsächlich von westlichen Ausländern besucht worden – Einheimische seien dagegen lieber zu seinem Anti-CSD-Gottesdienst gekommen, den er parallel im Dom von Riga angeboten hatte. Stankevičs wirft dem Westen vor, mit dem für nächstes Jahr geplanten Europride Druck auf Lettland und auf das benachbarte Russland auszuüben. Würde aber die Ehe-Öffnung wie von Westlern gewünscht durchgeführt, würde man das "innere Chaos" von Homosexuellen gutheißen.
In den letzten Monaten haben katholische Bischöfe aus mehreren Kontinenten immer wieder Regierungen kritisiert, die eine Gleichbehandlung von Homosexuellen im Eherecht anstreben. So verglich ein mexikanischer Bischof vor einer Woche die gleichgeschlechtliche Ehe mit Ehen zwischen Mensch und Hund (queer.de berichtete). Ein spanischer Bischof warf der "Homo-Lobby" vor, die Regierung in Madrid "infiziert" zu haben (queer.de berichtete). Und ein amerikanischer Kardinal erklärte vor einem Monat sogar, dass die Anerkennung von Schwulen und Lesben ein "Virus" sei, der zur Christenverfolgung führe (queer.de berichtete). Er warf Befürwortern der Gleichbehandlung von Homosexuellen vor," ihre Moral jedem aufzuzwingen" zu wollen. (dk)
