Witali Milonow ist das homophobe Sprachrohr der Putin-Partei
Witali Milonow gilt als einer der homophobsten Politiker Russlands und als einer der Erfinder des Homo-"Propaganda"-Gesetzes. Jetzt fordert der 40-Jährige wegen schwuler Briefmarken einen Postkrieg gegen Finnland.
Der St. Petersburger Stadtrat Witali Milonow hat die russische Post aufgefordert, finnische Briefe und Pakete zurückzusenden, sollten sie mit Sonderbriefmarken der Tom-of-Finnland-Serie frankiert sein. Die Marken waren Anfang September von der finnischen Post herausgegeben worden und zeigen homoerotische Motive des bekannten finnischen Künstlers aus den Siebzigern ab (queer.de berichtete). Bislang sind mit diesen Marken frankierte Postsendungen problemlos in Russland angekommen (queer.de berichtete).
Milonow erklärte am Samstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, dass die Marken gegen das russische Gesetz gegen homosexuelle "Propaganda" verstießen. "Homosexuelle Propaganda ist in unseren Land verboten. Ich verlange deshalb von der russischen Post, meine Anregung ernst zu nehmen. Außerdem fordere ich unsere Nachbarn aus Finnland auf, diese Marken nicht auf Sendungen nach Russland zu verwenden."
Zu schwul für Russland, befindet Witali Milonow (Bild: Finnische Post)
Der 40-jährige Parlamentarier der Putin-Partei "Einiges Russland" hatte 2011 die Einführung eines "Propaganda"-Gesetzes in St. Petersburg initiiert (queer.de berichtete). Dieses homophobe Gesetz wurde später auf das ganze Land ausgedehnt.
In den letzten Jahren hat sich Milonow international mit seinem Kampf gegen Homosexuelle einen Namen gemacht. Erst letzten Monat beteiligte er sich an einem Angriff auf ein queeres Kulturfestival in St. Petersburg (queer.de berichtete).
Vor gut einer Woche erklärte er, dass Schauspieler Gérard Depardieu durch russische Luft seine homosexuellen Gefühle überwunden habe: "Natürlich war es nie einfach für ihn in Frankreich. Dort ist die Gesellschaft korrumpiert und es gibt keine moralischen Prinzipien mehr. Jetzt, wenn er die saubere Luft in [der russischen Republik] Mordwinien einatmet, hat der ganze Schmutz ihn verlassen." Depardieu hatte zuvor in seiner Autobiografie beschrieben, dass er als Kind und als Jugendlicher auf den Strich gegangen sei (queer.de berichtete). (dk)
"Natürlich war es nie einfach für ihn in Frankreich. Dort ist die Gesellschaft korrumpiert und es gibt keine moralischen Prinzipien mehr."
Na ein Glück, dass es nicht Russland ist, in dem sich Millionen Menschen zu Tode saufen und die so ziemlich grausamsten und schrecklichsten Verbrechen in Europa passieren. Es ist auch nicht Russland, in dem auf den Straßen einzig und allein das Recht des Stärkeren gilt und es sind ja auch nicht die Russen dafür bekannt, Streitigkeiten besonders gern mit ausufernder Gewalt zu regeln. Ach halt Moment...