Die 53-jährige Julianne Moore wurde bereits vier Mal für den Oscar nominiert
Weil Julianne Moore und Ellen Page Lesben spielen, hat eine Knabenschule in den USA eine Drehgenehmigung zurückgenommen.
Die katholische Salesian High School in New Rochelle bei New York hat die Dreherlaubnis für den Film "Freeheld" zurückgezogen, weil es darin über das Schicksal von Lesben geht. Die Knabenschule war bereits mehrfach von Filmcrews genutzt worden, etwa für ein Musikvideo und einen Werbespot. Als der Rektor der Schule aber von der Thematik von "Freeheld" erfuhr, habe er ein Drehverbot ausgesprochen, erklärten die Produzenten des Films.
In der Indie-Produktion spielen Julianne Moore und Ellen Page ein lesbisches Paar. Moore stellt eine Polizistin dar, die vom Krebs gezeichnet ist und bald sterben wird, Page ist eine Automechanikerin. Die beiden wollen eine Lebenspartnerschaft eingehen, damit die Mechanikerin Anspruch auf die Pension der Polizistin hat. Die Schule sollte das Rathaus einer Kleinstadt darstellen.
"Freeheld" beruht auf wahren Tatsachen. Er basiert auf einer gleichnamigen 40-minütigen Dokumentation, die im Jahr 2008 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Produzent kritisiert Entscheidung der Schule
Ellen Page bei ihrem Coming-out Anfang des Jahres
"Sie haben uns wegen des Themas abgewiesen", erklärte Produzent Michael Shamberg gegenüber dem "Hollywood Reporter". In dem Film gehe es dabei "nicht um die Ehe-Öffnung, noch versuchen die Frauen, zu heiraten. Es geht darum, die Würde einer Frau anzuerkennen, die eine tapfere Staatsdienerin war". Shamberg zeigte sich befremdet, dass Papst Franziskus einerseits positive Signale an Homosexuelle sendet, aber die Kirche andererseits weiterhin an ihrer generellen Ablehnung von Schwulen und Lesben festhält.
Kelly Bush, eine weitere Produzentin des Films, kritisierte ebenfalls die Entscheidung: "Dass unserem Film wegen des Themas – der Kampf eines gleichgeschlechtlichen Paares um seine Rechte – der Zugang zu dem Drehort untersagt wurde, zeigt, wie wichtig es ist, dass diese Geschichte erzählt wird".
Schulrektor John Faherty begründete das Drehverbot nicht direkt, erklärte aber gegenüber "Buzzfeed", dass seine Schule "jeden willkommen heiße" und sich "gesellschaftliche Fragen wie Hunger, Obdachlosigkeit, Armut und Hilfe für Menschen mit weniger Glück" zu Herzen nehme – offenbar aber nicht die Diskriminierung Homosexueller.
Ein Problem für die Schule war offenbar auch, dass sich Schauspielerin Ellen Page im Februar dieses Jahres als lesbisch geoutet hatte (queer.de berichtete). Die 27-jährige Kanadierin machte via Twitter ihrem Unmut über das Drehverbot Luft: "Es macht mich traurig, wenn die Religion missbraucht wird, um Diskriminierung zu rechtfertigen. Sie hoffe, dass schwule und lesbische Jugendliche an dieser Schule Akzeptanz finden. (dk)
Zensur und Unterdrückung war immer schon die einzige Sprache, die die katholische Kirche spricht.