Papst Franziskus hat weiterhin Probleme mit homosexuellen Eheleuten. Er erklärt, dass jegliche Änderung die traditionelle Ehe zerstören könne (Bild: paolonuti95 / flickr / by-nd 2.0)
Während viele Länder Homo-Paare im Eherecht gleichstellen, macht sich der Papst große Sorgen um die heterosexuelle Ehe, wie er jetzt gegenüber einer deutschen Katholiken-Gruppe erklärte.
Der neue Papst wird oft als Reformer gefeiert, in seinem Äußerungen setzt er sich aber nicht immer von seinem Vorgänger Benedikt XVI. ab. So erklärte Franziskus gegenüber Vertretern der Schönstattbewegung, eines weltweit agierenden katholischen Vereins aus Rheinland-Pfalz, dass die Ehe von säkularen Kräften attackiert werde: "Ich denke, dass die christliche Familie, die Ehe, noch nie so angegriffen wurde wie heute", zitiert die Bewegung den Papst ihrer Website. Der Papst hatte 50 Vertreter der Gruppe zwei Stunden lang im Vatikan empfangen.
Demnach erklärte der Papst, dass das Ehesakrament immer stärker entwertet werde. "Soziales überlagert das Hauptsächliche: Die Einheit mit Gott", beklagte der Anführer von 1,2 Milliarden Gläubigen. Man müsse sich wieder bewusst werden, was man in einer Ehe überhaupt tue.
Laut der katholischen Nachrichtenagentur CNA kritisierte der Papst auch, dass zu viele "neue" Formen des Zusammenlebens "Familie" genannt werden würden – das wirke sich zerstörerisch auf die Ehe aus.
Die Schönstattbewegung ist eine Vereinigung konservativer Katholiken, die generell Schwule und Lesben ablehnt und Homosexualität mit Kindesmissbrauch gleichsetzt. So heißt es auf der Website der Bewegung: "Zerbrochene Ehen, Abtreibung, Aids, Internet-Pornographie, Kindermissbrauch, Homo-'Ehe' – Kirche und Welt befinden sich inmitten einer schweren Krise".
Familienkonferenz vor einer Woche erfolglos
Erst vor rund einer Woche war die lange angekündigte Familienkonferenz des Vatikans bei der Frage von Homosexuellen und Wiederverheirateten ohne Ergebnis zu Ende gegangen (queer.de berichtete). Damit haben sich offenbar vorläufig die konservativen Kräfte im Vatikan durchgesetzt, die Schwule und Lesben generell als Sünder ansehen. Bereits vor einer Woche hatte der Papst zudem Kritik an der Ausdehnung der Ehe auf schwule und lesbische Paare geübt. Er kritisierte Pläne des römischen Bürgermeisters, im Ausland geschlossene gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen. (dk)
Aha. Da zeigt der Papst wieder mal sein wahres Gesicht.
Schwule und Lesben sind für die katholische Kirche Menschen 2. Klasse, die nicht die gleichen Rechte haben dürfen wie andere Menschen.
Aber der systematische Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche wird weiterhin so weit wie es geht vertuscht und die Täter werden höchstens versetzt, aber niemals entlassen. Wahrscheinlich wissen sie zu viel...