Glaubenshüter Gerhard Ludwig Müller hält am Feindbild Homosexualität fest
Der Chef der Glaubenskongregation stellt klar: Für Schwule und Lesben gibt es in der katholischen Kirche keinen Platz. Einzige Ausnahme: Keusche Homosexuelle werden geduldet.
Die Hoffnung auf eine Wandlung in der Kirche gegenüber Homosexuellen schwindet: In einem Interview mit der polnischen Zeitschrift "Nasz Dziennik" hat der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller betont, dass die Kirche Homosexuelle niemals als gleichwertig mit Heterosexuellen anerkennen werde. "Aktive Homosexualität ist nicht akzeptabel", so Müller, der oberste Glaubenshüter der 1,2 Milliarden Katholiken. "Diese Einschätzung wird die Kirche nie ändern. Aktive Homosexualität widerspricht dem Naturgesetz und ist eine Sünde."
Er betonte, dass Papst Franziskus diese Ansichten teile. Dennoch werde niemand, der "homosexuelle Tendenzen" habe, von der Kirche ausgegrenzt. Der 66-Jährige erinnerte dabei an den Katechismus der katholischen Kirche, der besagt, dass homosexuelle Handlungen "in keinem Fall zu billigen" sei und dass Katholiken Homosexuellen zugleich mit "Achtung, Mitleid und Takt" zu begegnen hätten.
Müller kritisiert reformwillige Bischöfe
Gleichzeitig kritisierte Müller Kirchenvertreter, die sich für einen liberaleren Kurs innerhalb der Kirche einsetzten. So hatten sich mehrere Kardinäle, darunter Walter Kasper aus Deutschland und Christoph Schönborn aus Österreich, für einen offeneren Umgang mit Schwulen und Lesben ausgesprochen (queer.de berichtete).
Kardinal Müller ist der Chef der mächtigen Glaubenskongregation, welche die religiöse und politische Richtung der mächtigsten christlichen Kirche vorgibt.
Die Führung der katholischen Kirche hatte im Oktober zwei Wochen lang in einer Familiensynode über die Beurteilung von Geschiedenen und Homosexuellen gesprochen. Kurz nach Beginn der Synode hatte noch der ungarische Kardinal Peter Erdö einen ersten Text für das Abschlussdokument mit der Überschrift "Willkommen Homosexuelle" vorgestellt, in dem eine Öffnung gegenüber Schwulen und Lesben angedeutet wurde (queer.de berichtete). Im von den Bischöfen verabschiedeten Abschlussdokument setzten sich reaktionäre Kräfte jedoch durch – alle Absätze über Homosexuelle wurden gestrichen (queer.de berichtete). (dk)
Und bevor hier wieder der Vorwurf der Propaganda kommt:
Die Meldung ist nur eine Wiedergabe dessen, was die RKK selber an "Propaganda" liefert.
Man braucht doch nur auf k-net zu schauen, wo die sich mit der Rolle rückwärts überschlagen und ein Dementi nach dem anderen raushauen, um bloß nicht den Eindruck zu erwecken, man würde sich Homo-freundlich geben, was ja gerade die RKK in Afrika vermeiden will.