
Der britische Popstar Elton John hat sich am Sonntag bei einem Auftritt im St. Petersburger Eispalast gegen das Gesetz gegen Homo-Propaganda ausgesprochen.
Ich habe nicht viel Ahnung von Technologie, aber ich liebe mein iPad. Diese Geräte sind erstaunlich, oder? Die Art, wie sie uns verbinden mit Dingen und Menschen, die wir lieben. Es war würdevoll, dass St. Petersburg ein Denkmal für Steve Jobs eingerichtet hat, den bemerkenswerten Gründer von Apple. Aber letzte Woche wurde es als "homosexuelle Propaganda" angesehen und entfernt.
Kann das wahr sein? Das Andenken an Steve wird umgeschrieben, weil sein Nachfolger, Tim Cook, schwul ist? Macht das auch aus iPads "Homo-Propaganda"? Ist die wunderschöne Musik von Tschaikowsky "sexuell pervers"?
Als schwuler Mann habe ich mich immer willkommen gefühlt hier in Russland. Geschichten über russische Fans – Männer und Frauen, die sich verliebten, als sie zu "Nikita" tanzten, oder ihre Kinder, die "Circle of Life" mitsingen – bedeuten mir sehr viel.
Wenn ich nicht ehrlich bin über das, was ich bin, könnte ich nicht diese Musik schreiben. Das ist nicht "Homo-Propaganda". Das ist, wie ich Leben ausdrücke. Wenn wir beginnen, Leute dafür zu bestrafen, verliert die Welt ihre Menschlichkeit."
Nach der Rede, die auf Russisch übersetzt wurde, sang Elton John das Lied "I believe in Love". Bereits im letzten Dezember war er in Russland aufgetreten und hatte sein Konzert einem ermordeten Schwulen gewidmet (queer.de berichtete).
In der letzten Woche hatte eine private Firma das von ihr gestiftete Jobs-Denkmal abbauen lassen und das unter anderem mit dem Gesetz gegen "Homo-Propaganda" begründet (queer.de berichtete). Während von Anfang an klar war, dass es nicht wirklich zu einem Konflikt mit dem Gesetz gekommen wäre, lassen weitere Pressemitteilungen des Unternehmens die Frage offen, ob es sich bei der Aktion um Homophobie oder eine Art PR unter Ausnutzung von Homophobie handelt. Ein Angebot des sozialen Netzwerks vKontakte, das Denkmal aus eigenen Mitteln wieder aufbauen zu lassen, hat die Firma abgelehnt. (nb)