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Christlicher Fundamentalismus
Zeugen Jehovas kritisieren "homosexuelle" Hosen
- 11. November 2014 2 Min.

Kirchenführer Anthony Morris ist der Schlabberlook lieber als hautenge Klamotten
Die homophobe christliche Sekte ist besorgt, weil schwule Männer ihre Mode-Ideen auch Heterosexuellen aufzwingen würden.
Die Zeugen Jehovas, die bereits mehrfach das Ende der Welt vorausgesagt hatten, üben sich jetzt als Modekritiker: In einer Predigt zeigte sich Anthony Morris, der dem acht Männer zählenden Führungsgremium der Glaubensgemeinschaft angehört, am Samstag insbesondere über schwule Kleidungswünsche verärgert: "Man muss auch Folgendes an jene jungen Kerle richten, weil die Älteren das dankenswerterweise nicht so sehr machen – ich rede von der metrosexuellen Optik, über die wir ja schon viel gesprochen haben" so Morris. "Aber jetzt ist diese Optik viel populärer – die hautengen Jackets und die hautengen Hosen. Die sind besser bekannt als 'tight pants'. Die sind überall hauteng bis runter zu den Knöcheln. Das ist nicht angemessen. Das ist schwachsinnig."
Später verdeutlichte Morris, wen er für diesen Trend verantwortlich macht: "Die Homosexuellen, die diese Kleidung gestalten – die wollen euch in hautengen Hosen sehen."
Auch Frauen sollen sich "angemessen" kleiden

So sollte laut Herrn Morris kein männlicher Zeuge Jehovas herumlaufen (Bild: fourway333 / flickr / by 2.0)
Auch über Damenkleidung ist Morris nicht glücklich. Hier kritisierte er insbesondere "Spanx", also straffende Höschen für Frauen, die Fettröllchen verbergen und die Trägerin dünner aussehen lassen. Zwar sei es in Ordnung, wenn Frauen diese Kleidung in den eigenen vier Wänden trügen. Aber wenn sie etwa zum Jogging in der Öffentlichkeit so angezogen seien, sei das ebenfalls "nicht angemessen" und "schwachsinnig". "Gehen Sie nicht so nach draußen und behaupten dann, sie würden den einzigen wahren Gott anbeten", sagte Morris.
Den Zeugen Jehovas gehören weltweit zirka acht Millionen Menschen an, davon gut 160.000 in Deutschland. Homosexualität lehnt die amerikanische Glaubensgemeinschaft kategorisch ab – sexuell aktive Homosexuelle dürfen daher nicht Mitglied der Sekte sein. Anthony Morris ist Mitglied der sogenannten "leitenden Körperschaft", die von New York City aus die hierarchische Organisation anführt. (dk)














