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- 19. November 2014 2 Min.

IOC-Präsident Thomas Bach stellt seine Reformagenda vor (Bild: governmentza / flickr / by-nd 2.0)
In einem am Dienstag vorgestellten Reformpaket hat das Internationale Olympische Komitee vorgeschlagen, die Diskriminierung von Homosexuellen während der Spiele ausdrücklich zu verbieten.
IOC-Präsident Thomas Bach stellte die "Olympische Agenda 2020" (PDF) in Lausanne vor. Darin sind 40 Reformvorschläge enthalten. In Vorschlag Nummer 14 wird gefordert, das Diskriminierungsverbot aufgrund von sexueller Orientierung in "Principle 6" der Olympischen Charta aufzunehmen. Zwar ist bereits jetzt Diskriminierung bei Olympischen Spielen laut den Statuten verboten, allerdings werden als Merkmale nur Rasse, Religion, Politik und das Geschlecht explizit genannt.
Die Agenda 2020 ist derzeit noch provisorisch, ein Abschlussdokument soll erst bei der Vollversammlung verabschiedet werden, die am 8. und 9. Dezember in Monaco stattfindet.
Sollten die Vorschläge umgesetzt werden, müssten Bewerberstädte und Austragungsorte von Olympischen Spielen garantieren, dass Homosexuelle nicht diskriminiert werden. Allerdings ist nicht sicher, ob das Dokument die Lage vor Ort tatsächlich verändert: Schon bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi hatte das IOC Nichtdiskriminierung von Homosexuellen gefordert, ist aber dann der Aussage Russlands gefolgt, dass das Gesetz gegen Homo-"Propaganda" keine Diskriminierung sei. Außerdem übte der Verband keine Kritik an der Verhaftung der früheren italienischen Abgeordneten Vladimir Luxuria, die beim Besuch eines Eishockey-Spiels mit einer Regenbogenfahne festgenommen worden war.
Andere Veränderungsvorschläge in der IOC-Reformagenda betreffen insbesondere den Bewerbungsprozess für die Sommer- und Winterspiele, der die Kosten für die Bewerberstädte senken soll. Zuletzt zogen fünf europäische Städte ihre Bewerbung für die Winterolympiade 2022 wegen der galoppierenden Kosten und undurchsichtigen Machenschaften des IOC zurück. Die einzigen Bewerber kommen nun aus China und Kasachstan, also aus zwei autoritär regierten Staaten. (dk)














