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  • 21. November 2014 49 3 Min.

Die Şehitlik-Moschee will weiter keinen offiziellen Besuch von LGBT-Aktivisten dulden (Bild: 30845644@N04 / flickr / by-sa 2.0)

In Berlin wird der Dialog zwischen LSVD und der Şehitlik-Moschee zur Farce: Zum zweiten Mal kündigte der LSVD einen Besuch an, zum zweiten Mal will das Gotteshaus nichts davon wissen.

Von Dennis Klein

Zwischen dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg und der Şehitlik-Moschee ist der Gesprächsfaden abgerissen – und beide Gruppen geben einander die Schuld. Eigentlich hatte der LSVD am Donnerstag angekündigt, am 8. Dezember gemeinsam mit Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) die Moschee zu besuchen, um in den Dialog mit den Gläubigen zu kommen (queer.de berichtete). Die Moscheeleitung dementierte am Abend jedoch, dass es zu einem Gespräch in der Moschee kommen werde.

Es ist bereits die zweite Absage binnen einer Woche: Vergangenen Samstag hatte die Moschee dementiert, dass Vertreter der LGBT-Community in die Moschee kommen, nachdem in türkischen Zeitungen negativ über den Dialog berichtet worden war (queer.de berichtete).

Der Ton zwischen beiden Gruppen ist merklich rauer geworden – und sowohl LSVD als auch die Moscheeführung behaupten, die andere Seite lüge: Am Donnerstagabend erklärte Moscheevereins-Chef Ender Çetin, der LSVD sage die Unwahrheit, wenn er behaupte, es habe "konkrete Planungen" gegeben oder es sei ein Termin vereinbart worden. Gegenüber queer.de warf er dem LSVD vor, den Besuch "politisieren" zu wollen.

"Enormer Druck" auf Moschee-Verein

Jouanna Hassoun vom LSVD-Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule (MILES) wies diese Vorwürfe energisch zurück: Çetin habe das Treffen bereits am Mittwoch in einem persönlichen Telefongespräch ihr gegenüber bestätigt. Die gegenteiligen Aussagen des Moschee-Chefs bezeichnete sie als nicht wahrheitsgemäß. "Es hat wohl enormen Druck von der DITIB gegeben", mutmaßte Hassoun. Die DITIB ist der in Köln ansässige und vom türkischen Staat abhängige Trägerverein, der deutschlandweit 900 Moscheen betreibt. Hassoun sagte weiter, ihr gehe es nicht um Politisierung, sondern darum, dass lesbische und schwule Muslime von ihren Gemeinden akzeptiert werden. Das sei aber – wie auch im Christentum – ein langwieriger Kampf.

LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert zeigte sich enttäuscht über den Rückzieher der Moschee: "Es ist bedauerlich, dass Lesben und Schwule in der Moschee nicht willkommen sind", so Steinert gegenüber queer.de. Gleichzeitig kritisierte er, "dass Herr Çetin gegenüber Pressevertretern sehr aktiv Unwahrheiten verbreitet." In dieser Moschee sei offenbar kein Platz für Schwule und Lesben.

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Moschee: Ältere Muslime sind gegen Homosexuelle


LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert

Çetin erklärte dagegen, er habe den Dialog mit dem LSVD nur behutsam angehen wollen – und möglichst ohne Presse. Er kritisierte, dass ein allzu offener Umgang mit Vertretern der LGBT-Community gerade älteren Gläubigen nicht vermittelbar sei, da diese Homosexualität generell ablehnten. "Natürlich besteht hier ein Konflikt", so Çetin. Er könne sich natürlich einen Dialog mit dem LSVD vorstellen, man solle ihn aber "nicht an die große Glocke" hängen – schließlich wolle er auch im kommenden Jahr als Vorstandsvorsitzender des Moscheevereins wiedergewählt werden.

Der Dialog ist allerdings eigentlich nichts Neues: LSVD-Vertreter hatten zu besonderen Anlässen bereits zwei Mal die Moschee besucht – im Jahr 2008 anlässlich des Tages der Offenen Moschee und 2012 zu einem Anti-Rassismus-Event. Ein offenes Gespräch über Homosexualität vor Ort scheitert aber offenbar an der feindlichen Haltung vieler Gläubiger oder der DITIB-Führung.

Auf beiden Seiten hat man nach Jahren des Dialogs erst einmal genug voneinander: Steinert erklärte, dass der Dialog keinen Sinn habe, wenn "Schwule und Lesben als ungleichwertige Partner" angesehen werden. Ein Dialog sei von Seiten der Moschee "offensichtlich nicht gewollt". Auch Moschee-Chef Çetin erklärte, der Gesprächsfaden sei erst einmal abgerissen. Langfristig könne man wieder ins Gespräch kommen – aber nur "vorsichtig".

Immerhin will Çetin zu einer von Leadership Berlin veranstalteten Alternativveranstaltung am 24. November kommen, die allerdings auf neutralem Boden stattfindet. Diese wird jedoch vom LSVD als "Alibiveranstaltung" abgelehnt (queer.de berichtete).

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#1 TimonAnonym
  • 21.11.2014, 12:58h

  • Das war doch klar. Wie lange wollen wir uns noch von denen verarschen lassen?!
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#2 AdamAnonym
  • 21.11.2014, 13:00h
  • Ja ihr macht euch so lächerlich @ LSVD ja also da kann man nur noch lachen ..biedert euch weiter an bei Menschen die nicht von uns wissen wollen.

    Wie kann man nur so versessen drauf sein bei solche Religiösen Hass vereinen nach Anerkennung zu suchen ....

    Ich kann ganz gut ohne die leben und werde ich auch weiterhin ....
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#3 AlexAnonym
  • 21.11.2014, 13:01h

  • @LSVD:
    Hört doch endlich auf, denen wie Schoßhündchen hinterher zu rennen und um ein Treffen zu betteln. Das haben wir gar nicht nötig.

    Kapiert es doch endlich:
    die wollen es nicht. Punkt.
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