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  • 04. Dezember 2014 10 4 Min.

Weihnachten steht vor der Tür, doch alle haben Ärger mit der Liebe - das schwule Paar Viktor (Christian Ulmen) und Klaus (Friedrich Mücke) nicht ausgenommen (Bild: Universal)

Jetzt im Kino: In der Episodenkomödie "Alles ist Liebe" spielen Christian Ulmen und Friedrich Mücke ein schwules Paar, das sich verpartnern will.

Von Peter Fuchs

Eine deutsche Episodenkomödie mit dem originellen Themenmix Weihnachten und Liebe, na ja, das wird wohl nix, denkt sich der Filmkritiker. In einer Episode steht auch ein schwules Paar im Zentrum. Da kriegt es der schwule Filmkritiker ein wenig mit der Angst zu tun…

Und wirklich: Vollstreckungsbeamter Viktor (Christian Ulmen) und Bestatter Klaus (Friedrich Mücke) sind ein Paar und wollen sich das Ja-Wort geben. Im Auto singen sie zusammen zur Musik von Elton Johns "König der Löwen", daheim dudelt Abba aus den Boxen und zur Hochzeit fahren sie klamaukgerecht mit weißen Pferden in einer offenen Kutsche vor, beide in weißen Anzügen. Aber dann kommt alles ein wenig anders. Und weil Weihnachten vor der Tür steht: Alles wird gut.

Youtube | Szene aus dem Film: "Wie heißt sie denn?"

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Den Vito-Russo-Test bestanden


Poster zum Film: Bundesweiter Kinostart ist am 4. Dezember 2014

Der Film erfüllt alle drei Punkte des Vito-Russo-Tests (queer.de berichtete). Viktor und Klaus sind erkennbar schwul (Abba sei Dank), aber sie definieren sich nicht ausschließlich über ihre sexuelle Identität. Weil die Mutter von Klaus kürzlich gestorben ist und sein Vater nach der Geburt des Sohnes auf Nimmerwiedersehen verschwand, macht sich der melancholische Klaus so seine Gedanken über die Liebe und was es denn bedeutet, dass er seinem Viktor ein "Für immer" versprechen soll. Deshalb kommt es auch nicht zu der Hochzeit, die sich Viktor vorgestellt hat. Der Beziehungsstatus wechselt auf kompliziert.

Entfernt man die beiden Rollen, dann gäbe es die Story gar nicht und der Episodenfilm wäre um eine Facette ärmer. Damit ist auch der letzte Punkt vom Vito-Russo-Test erfüllt. So lässt sich über die kleinen Klischeewitzchen auch ganz gut schmunzeln.

Interessant lesen sich Interviews der beiden Darsteller im Presseheft. Beide antworten auf die Frage, wie sie sich auf die Rolle eines liebenden schwulen Mannes vorbereitet haben: "Wie für Friedrich ist die Rolle ja entgegen meiner persönlichen sexuellen Ausrichtung," muss Christian Ulmen gleich mal für beide (!) Schauspieler klarstellen und dass er sich eine "Beziehung mit einem Mann nicht vorstellen kann", wie auch die "Einfühlung durchaus ein Kraftakt war, besonders, was die Körperlichkeit betrifft, letztlich hat sie aber gut funktioniert." Jetzt sind wir aber alle erleichtert, dass Ulmen diese gewaltige Anstrengung psychisch wie physisch stemmen konnte.

Der charmante Friedrich Mücke ist weitaus entspannter, wenn er sagt, dass er das einfach auf sich zukommen ließ. "Von der ersten Begegnung mit Christian Ulmen an hatte ich das Gefühl, dass das wunderbar funktioniert zwischen uns. Dass wir uns mögen und dass wir einen ähnlichen Humor haben. Wenn man miteinander lachen kann, ist das schon eine Menge." Hallo Herr Ulmen, so geht "Ich habe nichts gegen Schwule" und das ganz ohne "aber".

Mit dabei: Heike Makatsch, Elmar Wepper und Wotan Wilke Möhring

Was bieten die Episoden sonst noch? Eine wie immer erfrischende Nora Tschirner, die als Promo-Weihnachtspaket verkleidet auf einen Ex-Lover (Tom Beck) trifft, der mittlerweile ein Hollywoodstar ist. Fahri Yardim gibt einen herzlieben Familienvater in Geldnöten und Heike Makatsch eine betrogene Ehefrau, die über ihren Schatten springen muss. Top auch Elmar Wepper als homophober Weihnachtsmann wider Willen.

Hängen bleibt dem schwulen Filmkritiker noch Newcomer Jannis Niewöhner, der sich als Jungspund in Boxershorts mit Schneemännern drauf in dem Bett räkelt, in dem er gerade seine Jungfräulichkeit verloren hat. Sowie Wotan Wilke Möhring als sexy Daddy, der weint.

Nur eines bleibt dem schwulen Filmkritiker ein Rätsel: Warum sieht man Friedrich Mücke als Klaus so lange duschen? Dramaturgisch ist es nicht unbedingt notwendig. Aber egal, man könnte dabei noch ganz lange zusehen.

Infos zum Film

Alles ist Liebe. Komödie. Deutschland 2014. Regie: Markus Goller. Darsteller: Heike Makatsch, Katharina Schüttler, Nora Tschirner, Wotan Wilke Möhring, Jannis Niewöhner, Tom Beck, Fahri Yardim, Christian Ulmen, Friedrich Mücke, Elmar Wepper. Laufzeit: 120 Minuten. FSK: o.A. Verleih: Universal. Bundesweiter Kinostart: 4. Dezember 2014
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#2 Fred i BKKAnonym
  • 04.12.2014, 08:35h
  • ...ja noch vor 300 Jahren haette der Film den Titel:

    DER HENKER UND DER TODENGRAEBER

    bekommen.....
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#3 GeroldAnonym
  • 04.12.2014, 11:17h
  • Das muss man erstmal schaffen, einen 2min-Trailer für einen Film zu machen, wo überhaupt keine Pointe vorkommt. Respekt.
    Elton John und ABBA? Wollten die Filmemacher nicht zeitgemäß sein? Wenigstens mit Lady Gaga oder Miley Cyrus oder so? Die jungen Zuschauer wissen doch gar nicht mehr wer ABBA sind. Whatever, es ist eh ein Remake aus England von 2003, in dem Heike Makatsch sogar schon dabei war. Tja, Schauspielerinnen ab 40 habens halt schwer, Rollen zu finden
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