Erzbischof Eamon Martin ist seit September Chef der irischen Bischofskonferenz und fährt die homophobe Kampagne der Kirche gegen die Ehe-Öffnung fort. Sein Vorgänger Seán Brady trat nach fast zwei Jahrzehnten im Amt zurück, nachdem ihm vorgeworfen wurde, Kindesmissbrauch in seiner Diözese vertuscht zu haben. (Bild: Ard-Deoise Ard Mhacha)
Vor dem Referendum zur Ehe-Öffnung in Irland lässt die katholische Kirche in 1.300 Gemeinden 16-seitige Pamphlete verteilen, in der die Minderwertigkeit von Homo-Paaren betont wird.
Wahlkampf in der Republik Irland: Vor dem für das Frühjahr 2015 anberaumten Volksentscheid zur Öffnung der Zivilehe für Schwule und Lesben hat die katholische Bischofskonferenz eine Werbebroschüre (PDF) herausgegeben, in der gegen die Gleichbehandlung Stimmung gemacht wird. "Es wäre eine erhebliche Ungerechtigkeit, wenn der Staat die Einzigartigkeit der Rolle von Ehemann und Ehefrau und die Wichtigkeit von Müttern und Vätern in unserer Gesellschaft ignoriert", heißt es in dem Pamphlet, das auf Englisch, Irisch und Polnisch veröffentlicht wurde.
Zwar müsste der gemeine Katholik laut Katechismus Homosexuellen mit "Sensibilität, Mitgefühl und Respekt" ("sensitivity, compassion and respect") begegnen, allerdings müssten diese deshalb nicht gleichbehandelt werden: "Es mangelt niemandem an Sensibilität und Respekt für Menschen, die homosexuell sind, wenn man deutlich macht, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften grundsätzlich und objektiv anders sind als verschiedengeschlechtliche Beziehungen", heißt es in dem Text. Schließlich erkenne die Gesellschaft einen Wert darin, dass Kinder von Müttern und Vätern großgezogen werden würden. "Das ist ein grundsätzlicher Baustein der Gesellschaft und leistet einen einzigartigen und nicht zu ersetzenden Beitrag für das Gemeinwohl."
Kirche: Heiratende Homos nehmen Heteros die "Einzigartigkeit"
Wenn Homosexuelle heiraten dürften, würden heterosexuelle Eltern nicht mehr als "Grundlage der Gesellschaft" angesehen, so die Kirche weiter. Die Hetero-Ehe, die "die Liebe Christi für uns" reflektiere und für die der Gottessohn am Kreuz gestorben sei, sei damit nicht mehr "einzigartig" und würde entwertet.
In Umfragen befürworten zwei Drittel bis drei Viertel der Iren die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben. Wenn die Kirche jedoch viele Homo-Hasser an die Wahlurnen lockt, könnte das Ergebnis knapper ausfallen. Die katholische Kirche im Land hat allerdings erheblich an moralischer Autorität eingebüßt, nachdem 2009 herauskam, dass die Bischöfe jahrzehntelang den Missbrauch von Kindern durch Pfarrer vertuscht hatten.
Unverständnis bei LGBT-Aktivisten
In der Broschüre wird illustriert, dass man die heterosexuelle Familie vor bösen Homos schützen muss
LGBT-Aktivisten bezeichneten die politische Stellungnahme der Kirche als unverständlich: "Wenn schwule und lesbische Paare füreinander eintreten und heiraten, dann stärkt das doch den Status der Ehe in der irischen Gesellschaft", erklärte Kieran Rose vom "Gay and Lesbian Equality Network". Richard O'Leary, der Chef der anglikanischen LGBT-Gruppe "Changing Attitude Ireland", erklärte, dass viele Christen die politischen Ansichten der katholischen Bischöfe ablehnten: "Als Mitchrist respektiere ich das Recht der katholischen Bischöfe zu entscheiden, wer in der Kirche heiraten darf. Aber sie sollen nicht diskriminieren dürfen und entscheiden, welche irischen Bürger Zugang zur Zivilehe erhalten."
In Irland ist Homosexualität erst seit 1993 legal. Seit 2011 sind zudem eingetragene Partnerschaften mit eingeschränkten Rechten möglich (queer.de berichtete). Schon damals hatte die katholische Kirche gewarnt, dass die Gesellschaft zugrunde gehen würde, wenn gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkannt werden. (dk)
" Schließlich erkenne die Gesellschaft einen Wert darin, dass Kinder von Müttern und Vätern großgezogen werden würden. "Das ist ein grundsätzlicher Baustein der Gesellschaft und leistet einen einzigartigen und nicht zu ersetzenden Beitrag für das Gemeinwohl.""
Ihr scheinheiligen Heuchler!!!!
Wo ist denn der einzigartige, nicht zu ersetzende Beitrag und grundsätzliche Baustein dieses zölibatär lebenden Priesters?
Was ist mit dem Wert darin, dass Kinder auch anderswo von Müttern und Vätern großgezogen werden, die alleine leben, mit einem Partner gleichen Geschlechts? Alles plötzlich wertlos?
Wo ist denn der Wert der Ehen, die er selber getraut hat, und immer kinderlos bleiben?
Ach ja, das ist wieder beste Atheisten-Propaganda. Und zwar von der Kirche selber betrieben!!