Das Video zu Jans Coming-out führt auf die falsche Fährte…
Mit einem schleimigen Weihnachtslied zelebriert der Komiker kurz vor seinem Wechsel ins ZDF-Hauptprogramm sein Coming-out.
Vor zwei Jahren hatte es der Fernsehkomiker Jan Böhmermann in die "taz"-Liste der zehn übelsten Heteros geschafft (queer.de berichtete). Autor Elmar Kraushaar kritisierte den "Neo Magazin"-Moderator damals als verklemmt. Nur Stefan Raab war nach Kraushaars Ansicht schlimmer.
Nun kündigte Böhmermann aber kurz vor seinem Wechsel vom Mini-Digitalsender ZDFneo ins große ZDF-Hauptprogramm auf Facebook ein großes Coming-out an. Der 33-Jährige schrieb:
Ich habe in den letzten Wochen viel darüber nachgedacht, ob ich mich verändern muss, mit dem Schritt ins Hauptprogramm. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, ich muss vor allem ehrlicher sein. Ehrlicher mit mir und ehrlicher mit Euch. Ihr habt ja sowieso ein Recht darauf zu erfahren, wer ist dieser dünne, blasse Typ, der mich da jede Woche versucht zu unterhalten. Was bewegt den, was hat der privat für Ansichten?
Bislang habe ich mich ja immer mehr oder weniger gekonnt in den Sarkasmus geflüchtet, wenn es persönlich wurde. Aber, gerade mit Blick auf das nächste Jahr, auf 2015, möchte ich Euch eine sehr wichtige Sache in meinem Leben nicht verheimlichen. Etwas, was nur meine engsten Freunde wissen.
Anders gesagt. Es ist Zeit, aus dem Schrank zu kommen. Noch kein Fernsehmoderator, keine öffentliche Person, die ich kenne, hat diesen Schritt bislang so offen, in seiner eigenen Sendung gewagt. Aber ich denke, gerade so kurz vor Weihnachten, ist die richtige Zeit, Euch ein Geständnis zu machen, das mir nicht leicht fällt, das mir aber so unendlich wichtig ist.
Vielleicht werdet Ihr mich nicht mehr mögen. Vielleicht werdet Ihr geschockt sein. Und, egal, was Ihr persönlich von dem haltet, was Ihr morgen über mich erfahren werdet, ich bitte Euch darum, zu akzeptieren, zu respektieren. Und ich bitte Euch, anzuerkennen, dass Menschen wie ich zwar einer Minderheit angehören, aber dass das nicht bedeutet, dass wir Menschen zweiter Klasse sind. Ich bin ein ganz normaler Mensch, wie jeder andere. Ich will und kann mich nicht mehr länger verstecken!
Klar, dass der sarkastische Komiker uns auf eine falsche Fährte führen will. Kurze Zeit später veröffentlichte sein TV-Sender ein Video zum Text, in dem er gesanglich in Form eines Weihnachtslieds sein Coming-out zelebriert und konkretisiert:
Man muss fast vier Minuten warten, um zu erfahren, was er uns eigentlich verraten will. Und obwohl er sich oberkörperfrei neben einem feschen Typen räkelt, hat sein Geheimnis nichts damit zu tun, dass er einen Mann begehrt. Stattdessen reimt er: "Es ist wie es ist, ich bin Atheist. Ich glaube an nichts". Den beiden Vertretern der katholischen Kirche im ZDF-Fernsehrat wird dabei aber genauso der Kaffee aus der Hand gefallen sein wie bei einem Coming-out als Schwuler… (dk)
es sind aber nicht nur, wie es im song heißt, ein viertel, sondern mindestens ein drittel der deutschen konfessionslos. also knapp mehr als evangelisch oder katholisch (je ca. 30%).
de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland#Verteilung_a
ller_Konfessionen_in_Deutschland