Der Tempel von Debod, an dem es zu dem Angriff kam, wurde in den 60er Jahren vor dem Bau des Assuan-Staudamms aus Ägypten gerettet und nach Madrid verschifft. Seit 1972 ist er öffentlich zugänglich. (Bild: wiki commons, kooma, by-sa 3.0)
Neun Männer und eine Frau prügelten am Freitag auf das junge Paar ein. Ein 17-Jähriger musste im Krankenhaus behandelt werden.
In einer offenbar spontanen Attacke haben am Freitag zehn mutmaßliche Rechtsradikale ein schwules Paar in einem Park in Madrid überfallen. Die beiden 17 und 23 Jahre alten Männer saßen Medienberichten zufolge gegen 21 Uhr mit einem Freund am Tempel von Debod, als sie von neun Männern und einer Frau angesprochen wurden, die in schwarzer Neonazi-Kluft gekleidet gewesen seien.
Laut den Berichten, bei denen das Paar auf eigenen Wunsch hin anonym blieb, sei es gefragt worden, ob sie "Schwuchteln" oder "Faschisten" seien. Dann hätten die Täter, die später unerkannt flüchten konnten, unter homophoben Beleidigungen auf das Paar eingeschlagen.
Der 17-Jährige musste danach wegen Nackenverletzungen ambulant behandelt werden. Inzwischen erhalten die beiden Männer psychologische Betreuung. Die LGBT-Organisation Cogam hat Gespräche mit der Stadtverwaltung verabredet, um ein besseres Vorgehen gegen Gewalt und Diskriminierung zu erzielen.
Am Wochenende zuvor hatten zahlreiche Schwule und Lesben mit einem Kiss-in in einer Filiale von Burger King in Madrid für Aufsehen gesorgt (queer.de berichtete). Zuvor war ein schwules Paar vor die Tür gesetzt worden, nachdem es sich geküsst hatte. Das Unternehmen hatte sich umgehend entschuldigt. (nb)