Während der Olympischen Winterspiele in Sotschi tauschte Channel 4 sein Logo in Regenbogenfarben, um gegen homophobe Gesetze in Russland zu protestieren
Channel 4 hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil seiner LGBT-Mitarbeiter binnen fünf Jahren mehr als zu verdoppeln.
In einer am Montag veröffentlichten Diversity-Charta (PDF) hat der britische TV-Sender Channel 4 Ziele für die Zusammensetzung seiner Mitarbeiter gesetzt, damit die gesellschaftliche Vielfalt angemessen berücksichtigt wird. Der nach Einschaltquoten viertgrößte Sender des Königreichs will erreichen, dass bis 2020 sechs Prozent der Mitarbeiter schwul, lesbisch, bi- oder transsexuell sind – die Zahl entspreche laut "eigener Einschätzung" des Senders dem LGBT-Anteil in der Bevölkerung, heißt es in der Charta. Derzeit betrage der LGBT-Anteil bei Channel 4 nur 2,4 Prozent.
Die staatliche Sendergruppe, zu der unter anderem auch der Jugendkanal E4 gehört, hat sich weitere Ziele für andere Minderheiten gesetzt. So sollen auch sechs Prozent der Mitarbeiter Menschen mit Behinderungen sein. Derzeit beträgt ihr Anteil nur 1,9 Prozent. Zudem sollen 20 Prozent der Mitarbeiter ethnische Minderheiten sein – und damit fünf Prozentpunkte mehr als heute. Auch in den 120 Top-Führungspositionen soll eine ähnliche Quoten für Minderheiten eingeführt werden. Die LGBT-Quote soll auch hier bis 2020 auf sechs Prozent steigen.
Youtube | Channel-4-Trailer zur Winterolympiade in Sotschi
Männer-/Frauenquoten bei je 50 Prozent
Die Channel-4-Serie "Queer as Folk" setzte Maßstäbe
Als großes Ziel wird außerdem die Geschlechterparität ausgegeben. Das bedeutet, genau 50 Prozent des Führungspersonals und der anderen Mitarbeiter sollten männlich sein, 50 Prozent weiblich. Der Sender kommt bereits heute der Quote nahe: In der Führungsebene beträgt der Männeranteil 54 Prozent, bei der Gesamtbelegschaft liegt er bei 43 Prozent.
In der Charta werden auch Punkte genannt, um Diversity im Programm zu reflektieren. Unter anderem beklagt der Sender, dass schwule Männer zu oft im Zusammenhang mit Comedy-Sendungen auftauchten.
Channel 4 ist ein werbefinanzierter Sender mit einem öffentlichen Auftrag. Er zeigte in der Vergangenheit viele anspruchsvollere Programme für Minderheiten. So sorgte das britische Original der Serie "Queer as Folk" im Jahr 1999 für Aufruhr. In Kürze soll mit "Cucumber" eine weitere schwule Serie ausgestrahlt werden (queer.de berichtete). (dk)
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Und da gehören GLBTI-Themen im selben prozentualen Anteil ins Programm wie in der Realität.