Elephant Man verdient mit seinen Mordfantasien gegen Schwule viel Geld
In seinen Songs ruft der 40-Jährige zur Ermordung von Homosexuellen auf – und will kommenden Monat bei einem Konzert in München seine Weltsicht verbreiten.
Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) hat die Polizei wegen eines in München geplanten Konzerts des jamaikanischen Dancehall-Künstlers Elephant Man eingeschaltet. Der 40-Jährige soll am 20. Februar im Veranstaltungsort Muffatwerk auftreten. Der LSVD fordert daher das Polizeipräsidium München auf, sicherzustellen, dass der Künstler bei der Veranstaltung nicht zum Mord an Homosexuellen aufruft.
Elephant Man appelliert in Liedern wie "A Nuh Fi Wi Fault", "We Nuh like Gay" und "Log on" an seine Zuhörer, schwule Männer mit einem Maschinengewehr zu töten. Diese Songs werden zwar normalerweise nicht in Europa aufgeführt, auf Jamaika gehören sie aber zu Klassikern.
In der vergangenen Jahren hat sich Elephant Man vor Konzerten in Europa wiederholt von den Lieder distanziert, führte sie danach aber in seinem Heimatland trotzdem auf. Wegen dieser Taktik wurden bereits mehrfach Konzerte des Hasssängers abgesagt, zuletzt vergangenes Jahr in Hamburg (queer.de berichtete). Elephant Man durfte aber trotz seiner homophoben Texte kurzfristig beim "Ruhr Reggae Summer 2014" auftreten.
LSVD: Elephant Man fordert zu Straftaten auf
Laut LSVD-Sprecher Markus Ulrich erfüllen die Lieder mit den Mordfantasien den Straftatbestand der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten gemäß Paragraf 111 sowie den Tatbestand der Volksverhetzung nach Paragraf 130. "Strafbar machen sich in diesem Fall unseres Erachtens auch die Veranstalter", so Ulrich weiter.
Die Veranstalter von "Fresh To Death Entertainment" loben auf einer Ticket-Website Elephant Man als einen Künstler, der die "brennendsten Lyriks" verbreitet, und frohlocken: "Nach Jahren europäischer Abstinenz ist es endlich wieder soweit." Der Veranstalter hat festgelegt, dass Minderjährigen der Zutritt zum Konzert untersagt ist.
In den letzten Jahren gab es immer wieder Proteste gegen Auftritte von Hasssängern aus Jamaika. 2009 verglich der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck die Musik von Elephant Man mit der von Neonazi-Bands (queer.de berichtete). (dk)