Eine Aufnahme vom Dach, von dem zwei Männer offenbar wegen Homosexualität gestoßen wurden. Inmitten der Menschenmenge befinden sich zudem zwei Männer, die wegen angeblichen Diebstahls hingerichtet wurden.
In grausamen Bildern zeigt die Terrorgruppe, wie sie zwei Männer von einem Dach stürzt. Sie sollen wegen Homosexualität getötet worden sein.
Die islamistische Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) hat am Donnerstag in ihren sozialen Accounts eine Reihe von Bildern veröffentlicht, die die Exekution von Personen zeigen. Unter den Opfern sind auch zwei Männer, denen angeblich Homosexualität vorgeworfen wurde.
Die Bilder entstanden sehr wahrscheinlich in Mossul im Norden des Irak. Gezeigt wird, wie zwei Männer, denen die Augen verbunden sind, nacheinander vom Dach eines hohen Gebäudes gestürzt werden. Weitere Bilder zeigen die Männer im freien Fall, ein weiteres beide Männer offenbar tot am Boden.
Nach Medienberichten bezog sich der "Islamische Staat" bei der Hinrichtung auf eine von einem Scharia-Gericht verhängte Hadd-Strafe, mit der Verstöße gegen das Gottesrecht geahndet werden. In den Beschreibungen der Bilder heißt es, die beiden Männer hätten die Praxis der "Menschen von Lot" ausgeführt, eine Umschreibung für Homosexualität mit Bezug auf die Geschichte von Sodom und Gomorra in Koran und Bibel.
Andere gleichzeitig veröffentliche Bilder zeigen unter anderem die Steinigung einer Frau, der Ehebruch vorgeworfen wurde, und zwei Männer, die an eine an Kreuze erinnernde Metallkonstruktion befestigt waren und später erschossen wurden. Bei ihnen soll es sich um Diebe gehandelt haben.
Die Erschießung fand zeitgleich am gleichen Ort statt wie die Hinrichtung der beiden mutmaßlich homosexuellen Männer – und das vor einer großen Menschenmenge. Da diese grausamen Inszenierungen, diese krasse Bildersprache ein Teil der Strategie von IS ist, Abschreckung wie Spektakel und Terror-Werbung zugleich, hat sich queer.de wie in früheren Berichten entschlossen, diese Bilder nicht zu veröffentlichen. Sie sind keine unabhängige Dokumentation des Terrors, sondern ein Teil von ihm.
Im letzten November gab es bereits Meldungen, in Syrien habe der "Islamische Staat" zwei Männer wegen Homosexualität gesteinigt (queer.de berichtete); im Dezember zeigten Bilder, wie ein angeblich homosexueller Mann ebenfalls in Syrien von einem dreistöckigen Gebäude gestürzt wurde (queer.de berichtete). Die Hintergründe der Taten sind allerdings nicht restlos geklärt. (nb)