Der Münchner Christopher Street Day findet in diesem Jahr vom 4. bis 12. Juli statt. (Bild: CSD München)
Der Szenestammtisch der bayerischen Landeshauptstadt hat das diesjährige CSD-Motto beschlossen. Unter dem Slogan "Familie ist, was wir draus machen" wird die Forderung nach Akzeptanz für die Vielfalt von Familien- und Lebensweisen in den Mittelpunkt gestellt.
Der Münchner Szenestammtisch ist das Vernetzungs-, Koordinierungs- und Entscheidungsgremium der lokalen LGBT-Community, das sich einmal im Vierteljahr trifft. Es setzt sich aus Delegierten von über hundert Münchner Vereinen, Projekten und Gruppen zusammen.
"Familie ist zum Kampfbegriff von Homohassern geworden, die sich unter anderem als 'Besorgte Eltern' tarnen", begründete CSD-Sprecher Thomas Niederbühl den thematischen Schwerpunkt. "Rechtspopulistische Parteien und Bewegungen versuchen uns LGBTI mit einem heteronormativen Familienbild auszugrenzen und abzuwerten. Die katholische Kirche beharrt darauf: Familie gibt es nur in einer heterosexueller Ehe."
"Anstatt Gleichberechtigung und Akzeptanz zu erfahren, werden wir immer öfter mit gesellschaftlichen Rückschritten konfrontiert, erklärte CSD-Pressesprecherin Rita Braaz. "Deshalb wollen wir beim CSD die Vielfalt unserer gelebten Familien- und Lebensformen sichtbar machen, die auch unser München bereichern. Wir bestimmen selbst, was für uns Familie ist, und wollen, dass unsere selbstgewählten Familienformen auch gesellschaftlich akzeptiert und unterstützt werden."
Der Münchner Christopher Street Day findet in diesem Jahr vom 4. bis 12. Juli statt. Höhepunkt ist die Politparade am Samstag, den 11. Juli. (cw/pm)
Sehr gutes Motto. Wir dürfen religiösen Fanatikern und anderen Homohassern nicht die Deutungshoheit über den Familienbegriff überlassen.