Im Zeichen des Kreuzes hetzte der Deininger Pfarrer gegen Schwule und Lesben (Bild: c_emery / flickr / by-nd 2.0)
In der oberpfälzischen Provinz polterte ein katholischer Dorfpfarrer gegen die "Lügenpresse", gegen die angebliche Islamisierung und gegen Homosexuelle – jetzt pfiffen ihn seine Vorgesetzten zurück.
Nach scharfer Kritik hat Pfarrer Norbert Zawilak aus Deining (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) in einem Schreiben des Bistums Eichstätt eine Tirade bedauert, in der er unter anderem gegen Schwule und Lesben gehetzt hatte. Der Kirchenmann hatte beim traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde Deining vor rund drei Wochen eine zehn Minuten lange "Pegida-Rede" ("Süddeutsche Zeitung") gehalten. Diese wurde daraufhin von der bayerischen Presse einhellig verurteilt.
Zawilak hatte behauptet, Homosexuelle würden wie Heilige behandelt, Deutschland würde islamisiert und die Presse sei so reglementiert wie in seiner Heimat Polen während der kommunistischen Diktatur. Dagegen verteidigte er den Prunkbau des früheren Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst. Mehrere der gut 200 Zuhörer verließen während der Rede empört den Saal. Der örtliche Kirchenpfleger Wolfgang Fürst sagte gegenüber der "Mittelbayerischen Zeitung": "Er hat total das Thema verfehlt. Er hat sich als deutlich Rechtsradikaler geoutet."
Unverständnis zeigte unter anderem auch Ortsbürgermeister Alois Scherer (CSU), der Konsequenzen für den Neujahrsempfang im nächsten Jahr ankündigte. Der ebenfalls beim Empfang anwesende Bundestagsabgeordnete Alois Karl (CSU) beschwerte sich wie mehrere andere Gäste direkt beim Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke.
Diözese: Pfarrer hat alles nicht so gemeint
Der Pfarrer wurde daraufhin am Dienstagmorgen zum Generalvikar zitiert. Das Bistum veröffentlichte kurze Zeit später eine Pressemitteilung, in der es unter anderem heißt, der Pfarrer bedaure, "dass er mit seinen Worten nicht erreicht habe, Verständnis für die Sichtweise mancher Probleme in der Gesellschaft zu wecken, sondern statt dessen Menschen irritiert, verärgert oder verletzt habe".
Die Diözese bekräftigte, sie wolle "zu einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft" beitragen. Ohne direkt auf Schwule und Lesben oder Muslime einzugehen, heißt es in dem vorsichtig formulierten Schreiben, der Pfarrer habe "nicht beabsichtigt, Menschen zu verletzen oder zu diskriminieren".
Pfarrer offenbar kein freundlicher Zeitgenosse
Die "Mittelbayerische Zeitung" berichtet unterdessen von neuen Vorwürfen gegen den Geistlichen. So habe sich das Gemeindeleben durch sein "nicht gesellschaftsfähiges Verhalten" erheblich verschlechtert. Beispielsweise habe er bei einer Beerdigung angedeutet, dass der Verstorbene nicht in den Himmel komme, weil er nicht oft genug die Kirche besucht habe. Er soll auch Frauen als "Weiber" bezeichnet haben, die hinter den Herd gehörten. Zudem habe er bei einer Taufe ein an Leukämie erkranktes Kind, das im Rollstuhl saß, die Worte "Bist du zu faul zum Laufen?" entgegen geworfen haben. Es gibt außerdem Berichte, dass er Geld verprasst: So lasse er sich sein Pfarrhaus, in dem er keinen Kaplan mehr als Mitbewohner duldet, für rund eine Million Euro renovieren. (dk)
Ob die vor ihrer jeweiligen Rede Kreide fressen oder Sperma gurgeln, ändert nichts daran, dass sie sich glücklicherweise immer wieder selbst entlarven und die Teile ihrer Schafherde, die dazu fähig sind, unfreiwillig zum Denken anregen.
Welch bedauernswerte, abgrundtief gestörte Gestalten, deren optimaler Verweilungsort die (eher geschlossene) Abteilung in einer guten Psychiatrie sein sollte.