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Bürgerschaftswahl Hamburg 2015
AfD im Wahlkampf gegen Homo-Rechte
- 28. Januar 2015 2 Min.

Die AfD will am 15. Februar ins Hamburger Rathaus einziehen - derzeit liegt sie Umfragen zufolge bei fünf bis sechs Prozent (Bild: entendriver / flickr / by-nd 2.0)
In Hamburg hält die AfD Homosexualität für eine Moralfrage. Kein Interesse hat die Rechts-Partei am Schutz von lesbischen und schwulen Schülern vor Mobbing, sondern verdient lieber an Büchern von Homo-Hassern.
Im Wahlkampf zur Bürgerschaftswahl am 15. Februar versucht die Alternative für Deutschland, mit Homopobie zu punkten. Entsprechende Positionen bringen die Rechtspopulisten unter anderem in den Wahl-O-Mat ein, wie die Kollegen des Stadtmagazins "Hinnerk" am Dienstag berichteten.
So spricht sich die Partei in dem Wahlcheck gegen eine Förderung der "Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg" aus, weil Homosexualität offenbar als Weltanschauung wahrgenommen wird und es sich bei dem Filmfestival um eine "Gesinnungsveranstaltung" handele: "Der Staat sollte in der Vergabe seiner Mittel weltanschauliche Neutralität wahren. Die Beeinflussung sittlich-moralischer Werteentscheidungen durch die Finanzierung von Gesinnungsveranstaltungen mit Steuergeldern ist abzulehnen", argumentiert die Partei. Außer der AfD hält übrigens nur die NPD die Förderung für völlig überflüssig.
"Ideologische Schulpolitik"
Auch in ihrem Wahlprogramm setzt die AfD ihre Linie fort. So beklagt sie die "ideologische Schulpolitik" der vergangenen Jahre – und unterstützt damit die niedersächsischen Parteifreunde, für die allein die Erwähnung von Homosexualität an Schulen eine "ideologische Indoktrination der Kinder" ist (queer.de berichtete). Das vielfach beklagte Mobbing gegen homosexuelle Schülern ist der AfD dagegen egal – sie erkennt nur eine Gruppe an, die schützenswert ist: "Mobbing einzelner Schüler aus religiösen Gründen ist strikt zu unterbinden".
Besonders das Verhältnis von Männern und Frauen hat es den Rechtspopulisten angetan. So heißt es im Wahlprogramm der Partei, die auf 30 Listenplätzen gerade einmal zwei Frauen aufgestellt hat: "Die AfD lehnt Gleichstellungspolitik durch Quoten als normierenden Zwang ab." Ohnehin seien Politikansätze zur Gleichberechtigung "überwiegend frauenzentriert" und deshalb abzulehnen, ganze Passagen richten sich zudem gegen das "Gender Mainstreaming".
Auch der auf der Hamburger AfD-Website verlinkte Webshop der Bundespartei zeigt, wo das Herz das Partei schlägt. Hier können – neben Glühbirnen – genau 20 Bücher erworben werden, davon gleich mehrere von Homo-Hassern: So werden zwei Werke von Gabriele Kuby angeboten, die Schwule in die Nähe von Kinderschändern rückt (queer.de berichtete). Außerdem wird ein Buch von Birgit Kelle beworben, die gerne in Talkshows über Homosexuelle herzieht (queer.de berichtete). (dk)
Zur Hamburg-Wahl und den Ansichten der anderen Parteien folgen bei queer.de weitere Berichte.















Herr Ilg, übernehmen Sie...! :D