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Unoni Civili
Rom führt Eingetragene Partnerschaften ein
- 28. Januar 2015 2 Min.

LGBT-Aktivisten feierten die Entscheidung in Rom enthusiastisch
Der Stadtrat von Rom will Druck auf die italienische Regierung ausüben – und erlaubt fortan die symbolische Registrierung von gleichgeschlechtlichen Paaren.
In der italienischen Hauptstadt haben künftig auch gleichgeschlechtliche Paare die Möglichkeit, ihre Partnerschaft registrieren zu lassen: Der Stadtrat von Rom hat am Mittwoch der Einführung von "Unioni Civili" mit 32 zu zehn Stimmen bei einer Enthaltung befürwortet. Dem Antrag zugestimmt haben die regierenden Sozialdemokraten, die Linkspartei "Sinistra Ecologia Libertà" sowie die populistische Fünf-Sterne-Bewegung, während Forza Italia und zwei kleinere konservative Parteien die Lebenspartnerschaften ablehnten.
Der Stadtrat hat zur selben Zeit auch einem Antrag zugestimmt, nach dem im Ausland geschlossene gleichgeschlechtliche Ehen automatisch in das Lebenspartnerschaftsregister eingetragen werden.
Die Abstimmung war bereits einen Tag zuvor geplant gewesen, allerdings stürmten mehrere Homo-Gegner die Sitzung, die daraufhin unterbrochen wurde. Sie hielten unter anderem Schilder mit Bibel-Zitaten in die Höhe.
Ins Lebenspartnerschaftsregister können sich sowohl hetero- als auch homosexuelle Paare eintragen lassen, sofern sie ein Jahr zusammengelebt haben. Die Lebenspartnerschaft ist symbolischer Natur und enthält keine Rechte, sie wird aber vor einem Standesbeamten in einer offiziellen Zeremonie eingetragen. Mit dem Gesetz soll Druck auf die italienische Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi ausgeübt werden, der die landesweite Einführung von Lebenspartnerschaften nach deutschem Vorbild versprochen hat (queer.de berichtete).
LGBT-Aktivisten feiern
Bei der feierlichen Zeremonie im Stadtrat waren auch die LGBT-Aktivistin Vladimir Luxuria, die erste transsexuelle Abgeordnete in Italien, sowie der schwule Spitzenpolitiker Nichi Vendola anwesend. Vor dem Rathaus feierten LGBT-Aktivisten mit Luftballons die Entscheidung. Der sozialdemokratische Bürgermeister Ignazio Marino erklärte nach der Abstimmung: "Wir geben das Signal, dass in dieser Stadt die Liebe für alle gleich ist."
Bereits zuvor hatten andere Städte die symbolische Registrierung von Homo-Paaren eingeführt. Den Anfang hatte Padua im Jahr 2006 gemacht (queer.de berichtete). Insgesamt bieten nach Angaben von Arcigay 160 Gemeinden ein derartiges Register an. Mehrere Städten hatten in den letzten Monaten außerdem angekündigt, im Ausland geschlossene Ehen anzuerkennen, was vom Innenministerium als illegal bezeichnet wird (queer.de berichtete).
Alle Nachbarländer Italiens – mit Ausnahme der Kleinstaaten San Marino und Vatikan – haben bereits die Ehe geöffnet oder bieten auf nationaler Ebene eingetragene Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare an. (dk)














