Daniel Krause auf dem Cover seines Buches "Als Linker gegen Islamismus – Ein schwuler Lehrer zeigt Courage" (Bild: HJB-Verlag)
Der schwule Politik-Lehrer und Islam-Gegner hatte im Radio erklärt, dass ihm Massentierhaltung näher gehe als der Massenmord in Auschwitz.
Die Bezirksregierung Arnsberg hat am Donnerstag den umstrittenen Lehrer Daniel Krause aus Unna vom Dienst suspendiert. Der Grund: Der schwule Pädagoge, der vor zweieinhalb Jahren durch eine Rede auf einer Kölner Kundgebung der rechtsextremen Wählervereinigung "Pro NRW" bundesweit bekannt wurde, hatte am 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz den Holocaust verharmlost.
Krause rief am Dienstag in der Call-in-Sendung "Tagesgespräch" auf WDR 5 zum Thema "Auschwitz und ich" an. Den Schülern reiche es langsam, sagte der Lehrer für Politik, Deutsch und Pädagogik live im Radio. Jahr für Jahr hätten sie das Thema im Unterricht und müssten immer wieder Gedenkstätten besuchen. "Mich persönlich interessiert Auschwitz privat überhaupt nicht", sagte Daniel Krause wörtlich. "Ich beschäftige mich lieber mit dem IS-Terrorismus, mit dem Islamismus. Mir geht sogar die Massentierhaltung emotional näher als Auschwitz. Alle 20 Minuten sterben sechs Millionen Tiere, das geht mir emotional viel näher."
Mit der Suspendierung habe der Regierungspräsident ein klares Zeichen setzen wollen, teilte ein Sprecher der Bezirksregierung der "Bild"-Zeitung mit. Zuvor hatte bereits am Mittwoch die Leiterin der Schulabteilung Susanne Blasberg-Bense erklärt: "Wir überprüfen, ob Herr Dr. Krause fachlich dazu geeignet ist, Politik zu unterrichten."
Krause war bereits 2012 suspendiert worden
Daniel Krause am 9. Juni 2012 als Redner auf einer Kundgebung der rechtsextremen Kleinpartei "Pro NRW"
Eine frühere Suspendierung Krauses wegen seines Auftritts bei "Pro Köln" war gescheitert. Auf der Kundgebung der rechtsextremen und verfassungsfeindlichen Kleinpartei im Juni 2012 hatte der Lehrer u.a. gesagt: "Als bekennender Homosexueller habe ich mehr Angst in Deutschland vor Islamisten als vor Nazis" (queer.de berichtete). Dieser Auftritt sei jedoch als "privat" zu werten, urteilte das Verwaltungsgericht Münster im Mai vergangenen Jahres und hob die Disziplinarmaßnahmen auf. Krause durfte wieder unterrichten und bekam auch seine Bezüge für die 16-monatige Suspendierung nachgezahlt.
Im Jahr 2013 veröffentlichte Krause das Buch "Als Linker gegen Islamismus – Ein schwuler Lehrer zeigt Courage" (queer.de berichtete). Darin warf er der LGBT-Community vor, auf dem Islamismus-Auge blind zu sein. In Richtung CSD schimpfte er: "Nur wenig machen deutsche Christopher Street Days auf solche weltweiten Zustände aufmerksam. Stattdessen wird glamourös inszeniert, die sexuelle Dekadenz gefeiert: Buntgeschminkte Gestalten in extravaganten Kostümen schwingen ihre Lederpeitschen, tuntig johlend auf schlagerbeschallten Paradewagen. […] Abgeschottet in ihrer glamourösen Subkultur zeigen sich viele Schwule in Deutschland unberührt von den weniger feierlichen Aspekten einer offenen Gesellschaft."
Die Bezirksregierung Arnsberg hatte Krause zuletzt bewusst nicht mehr im Unterricht mit Jugendlichen, sondern in der Erwachsenenbildung am Weiterbildungskolleg in Unna eingesetzt. Dort herrsche eine "angespannte Stimmung", berichtete am Mittwoch der WDR: "Aus seiner Klasse will fast niemand mit uns sprechen." Ein Schüler, der bei Krause Deutschunterricht habe, meinte zu den WDR-Reportern: "Es gibt Schüler, die nicht mehr zu ihm in den Unterricht kommen. Sie verweigern, mit ihm zu arbeiten, weil er andauernd Sprüche drückt über den Islam und so."
Zu den Verteidigern Krauses gehörte in der Vergangenheit stets der Chefredakteur des Schwulenmagazins "Männer", David Berger. Noch am Mittwoch hatte die Zeitschrift aus dem Berliner Bruno Gmünder Verlag Daniel Krauses polemischen Essay "Der Islamismus und die queere Szene" im "Männer"-Kanal des Medienpartners "Huffington Post" veröffentlicht. (mize)
reiserobby.de/moslems-im-huehner-kz-die-schwule-islamkritik-
am-ende/#sthash.9gHIodr5.dpuf