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Volksentscheid in der Slowakei
Papst unterstützt Wahlkampf gegen Homo-Rechte
- 05. Februar 2015 2 Min.

Papst Franziskus lobt wenige Tage vor dem homophoben Volksentscheid den Kampf der slowakischen Kirche für die "Verteidigung der Familie"
In der Slowakei wird am Samstag über eine Einschränkung der Rechte von Schwulen und Lesben abgestimmt – der Vatikan unterstützt den Wahlkampf der Homo-Gegner.
Papst Franziskus hat bei seiner Generalaudienz am Mittwoch die slowakische Kirche wegen ihres Einsatzes für einen homophoben Volksentscheid gelobt. Die Kirche, der rund zwei Drittel aller Slowaken angehören, setzt sich seit Monaten für das Referendum ein, mit dem die Gleichbehandlung von Homosexuellen behindert werden soll, da diese Gruppe eine "Störung der Gesellschaft" darstelle (queer.de berichtete).
In seiner traditionellen Audienz erwähnte der Papst drei Tage vor dem Volksentscheid ausdrücklich den Kampf der slowakischen Kirche gegen Homo-Rechte: "Ich grüße die Pilger aus der Slowakei und wünsche durch sie meine Anerkennung für die gesamte slowakische Kirche zum Ausdruck zu bringen, die jeden dazu auffordert, die Anstrengungen zur Verteidigung der Familie – der entscheidenden Keimzelle der Gesellschaft – fortzusetzen."
In dem Volksentscheid dürfen die Slowaken am Samstag über drei Fragen abstimmen. Konkret geht es um ein Verbot von Adoption und der anschließenden Erziehung von Kindern durch Homo-Paare und um das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe-Schließung. Außerdem sollen die Slowaken entscheiden, ob Eltern ihre Kinder aus dem Aufklärungsunterricht nehmen dürfen, wenn dort über Homosexuelle oder Sterbehilfe gesprochen wird. Der homophobe Volksentscheid wurde erst Ende Oktober vom Obersten Gerichtshof für rechtens erklärt (queer.de berichtete).
Homo-Ehe bereits jetzt verboten
Zwar hat die sozialdemokratische Regierung bereits Mitte 2014 ein Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe und der Eingetragenen Lebenspartnerschaft in der Verfassung festgeschrieben (queer.de berichtete). Mit dem Referendum sollen aber LGBT-Emanzipationsbestrebungen im Keim erstickt werden. Homo-Aktivisten haben bereits beklagt, dass durch die Kampagne der Hass gegen sexuelle Minderheiten in der Slowakei eine neue Blüte erreicht habe.
Neben der katholischen Kirche setzen sich insbesondere evangelikale Bewegungen für das Referendum ein. So betrieb die homophobe US-Gruppe "Alliance Defending Freedom" seit Monaten Lobbyarbeit im Land.
Zwar gilt als sicher, dass die Homo-Gegner im konservativen Land eine Mehrheit bei den drei Volksentscheiden erreichen werden. Allerdings ist nicht ausgemacht, ob sie genug Menschen zur Abstimmung locken können, denn laut slowakischem Recht müssen mindestens 50 Prozent der 4,4 Millionen Wahlberechtigten bei einem Volksentscheid teilnehmen, damit er gültig ist. In den letzten 22 Jahren erreichten von acht Referenden nur eines das Quorum, nämlich das zum Beitritt des Landes zur Europäischen Union im Jahr 2003. (dk)

Links zum Thema:
» Kampagnenseite der Volksentscheid-Gegner
» Kampagnenseite der Homo-Gegner
Religionen werden sich nie ändern weil ich einziger Konsens Hass ist aus nicht weiteres bestehen Religionen.
Aber leider gibt immer wieder die, die versuchen sogar das toll zu reden um weiter ihr Spaghettimonster anbeten zu können !!!!