Mit 22 schon ein ganz großer im Musikgeschäft: Der britische Newcomer Samuel Frederick "Sam" Smith
Der schwule britische Liedermacher, der vor weniger als einem Jahr sein Debütalbum veröffentlichte, ist der große Sieger bei der begehrtesten Musik-Auszeichnung der Welt.
Bei der 57. Verleihung der Grammy Awards am Sonntag in Los Angeles ist Sam Smith mit vier Preisen in Hauptkategorien ausgezeichnet worden. In einer opulenten live im Fernsehen übertragenen Gala gewann der 22-jährige Engländer mit seinem Hit "Stay With Me" in den Kategorien "bester Song des Jahres" und "beste Single des Jahres". Außerdem wurde er als bester neuer Künstler und mit seinem Debüt "In the Lonely Hour" für das beste Popalbum des Jahres ausgezeichnet.
Insgesamt war Smith für sechs Grammys nominiert worden. In der Kategorie des besten Albums des Jahres musste er sich Beck und "Morning Phase" geschlagen geben. Bei der besten Solodarbietung konnte der Amerikaner Pharrell Williams mit "Happy" den Preis gewinnen.
Insgesamt hat Sam Smith Musikgeschichte geschrieben: Er ist der erste britische Newcomer überhaupt und der erste männliche Künstler seit 34 Jahren, der für sein Debüt in den Hauptkategorien nominiert wurde. Sein Debütalbum "In The Lonely Hour" stand in 23 Ländern an der Spitze der Charts, war in 52 Ländern Platz 1 der iTunes-Charts und erreichte in Deutschland Goldstatus – ebenso wie die Singles "Money On My Mind" und "Stay With Me". In Großbritannien gab es Vierfach-Platin, in den USA Platin sowie einen Rekord: Kein anderes Debütalbum eines britischen Künstlers hat sich je zuvor so oft in der ersten Veröffentlichungswoche verkauft wie "In The Lonely Hour".
Youtube | Sam Smith auf dem Roten Teppich bei den Grammys
Smith dankt verflossener Liebe
Bei seiner Dankesrede erklärte Smith, wie wichtig es war, seine Homosexualität nicht mehr zu verstecken: "Erst als ich begann, ich selbst zu sein, begann die Musik zu fließen und die Menschen fingen an, mir zuzuhören. Ich danke euch dafür, dass ihr mich akzeptiert, wie ich bin." Außerdem dankte er dem Mann, der ihm sein Herz gebrochen und zu "In The Lonely Hour" inspiriert hatte: "Danke, wegen dir habe ich jetzt vier Grammys!"
Smith hatte sich im Mai in einem Song auf seinem ersten Album als schwul geoutet (queer.de berichtete). Wenige Monate später hatte der britische Shootingstar im Boulevardblatt "The Sun" erklärt, dass er mit einem Komparsen ausgeht, den er beim Dreh des Musikvideos zu "Like I Can" kennengelernt hatte. Allerdings ist er inzwischen wieder Single (queer.de berichtete).
Zuletzt äußerte sich Smith auch wiederholt politisch: So sagte er vergangene Woche, dass der Kampf um Homo-Rechte noch nicht gewonnen sei und er sich deshalb für dieses Thema engagieren möchte. Im "Rolling Stone" sagte er außerdem, dass er derzeit nicht in Russland auftreten möchte: "Ich hasse Russland nicht, aber ich werde dort nie hingehen, weil es abstoßend ist, was die dort mit homosexuellen Menschen machen. Das macht mich sehr wütend."
Vergangene Woche veröffentlichte Smith ein neues Video für seinen Song "Lay Me Down". Darin äußert er die Hoffnung, dass eines Tages auch Schwule, Lesben und Transsexuelle die Personen heiraten können, die sie lieben. Im Video wird Smith als Bräutigam bei einer Hochzeit gezeigt. (dk)
Direktlink | Sam Smith gibt in "Lay Me Down" das Ja-Wort
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