Leonhard Kuckart (hier bei einem Auftritt bei "Hart aber fair") ist kein Unterstützer der LSU
Der Chef der Senioren-Union in Nordrhein-Westfalen, Leonhard Kuckart, spricht sich dagegen aus, dass die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) eine offizielle Partei-Vereinigung werden und damit mit der Vertretung der älteren Generation gleichgestellt sind.
Die Debatte war durch eine Meldung des "Spiegel" vom Wochenende entstanden, nach der sich CDU-Generalsekretär Peter Tauber dafür einsetzt, die LSU als offizielle Vereinigung in das CDU-Statut aufzunehmen (queer.de berichtete).
Kuckart forderte am Dienstag in der WAZ, dass dieser Vorschlag "schnellstens wieder begraben werden" solle. Der 83-jährige ehemalige Landtagsabgeordnete erklärte, dass homosexuelle CDU-Mitglieder für die LSU nicht zu begeistern seien und dass durch die LSU "die Gefahr der gesellschaftlichen Ausgrenzung" bestehe. Man solle keine überholte Diskussion über unterschiedliche Lebensformen aufwärmen.
In der NRW-CDU hatte sich bereits zuvor der Landesvize Karl-Josef Laumann gegen diese Vereinigung ausgesprochen, weil die sexuelle Orientierung "reine Privatsache" sei. Laumann gilt in der Partei als Homo-Gegner und ist bereits zuvor durch homophobe Aussagen aufgefallen (queer.de berichtete). Die LSU warf ihm deshalb "unchristliches Verhalten" vor (queer.de berichtete).
Es gibt bislang sieben offiziell anerkannte Vereinigungen in der CDU, neben der Senioren-Union gehören dazu etwa die Frauen-Union und die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft. Die LSU gilt nur als "Sonstige Gruppe" in der Partei – diesen Status haben auch die Christdemokraten für das Leben (CDL) oder das Deutsch-Türkische Forum. (dk)
"weil die sexuelle Orientierung 'reine Privatsache' sei"
Und wieso macht die Union dann ein Politikum daraus?
Und wieso bekommen Heteros für ihr "Privatleben" Privilegien, die Schwulen und Lesben verweigert werden?
Die Union legt sich die Argumente zurecht, wie es gerade passt. Mit Logik hat das dann nichts mehr zu tun.