Luka Magnotta wird die nächsten 25 Jahre hinter schwedischen Gardinen verbringen
Der kanadische "Porno-Killer", der seinen Ex-Freund getötet und zerstückelt hatte, akzeptiert nun doch seine Verurteilung zu lebenslanger Haft.
Der wegen Mordes in Montreal verurteilte Luka Magnotta hat seine Berufung gegen den Schuldspruch zurückgezogen. Wie der Fernsehsender CBC berichtet, teilte der 32-Jährige seinen Rückzug am Mittwoch in einer Videokonferenz dem Berufungsgericht der Provinz Quebec mit.
Sein Anwalt Luc Leclair erklärte anschließend, dass sich der ehemalige Porno-Darsteller, der unter Pseudonymen wie Vladimir Romanov unter schwulen Pornofans bekannt geworden war, keinem neuen Prozess mehr stellen wolle. Wegen der erdrückenden Beweislast sei eine weitere Verurteilung wegen Mordes wahrscheinlich, so der Anwalt.
Ein Geschworenenjury hatte Magnotta kurz vor Weihnachten des Mordes an einem chinesischen Austauschstudenten schuldig gesprochen (queer.de berichtete). Er erhielt eine lebenslange Haftstrafe und kann damit nach kanadischem Recht frühestens nach 25 Jahren einen Antrag auf Entlassung stellen.
Der als Eric Clinton Kirk Newman geborene Kanadier hatte zugegeben, seinen Ex-Freund mit einem Eispickel erstochen und die Leiche anschließend zerstückelt zu haben. Später wurde der in einem Koffer versteckte Torso des Opfers im Müll nahe Magnottas Wohnung gefunden.
Leichenteile an Premierminister geschickt
Der Prozess gehörte in Kanada zu den spektakulärsten Kriminalfällen der letzten Jahre, da Magnotta nach dem Mord per Post Leichenteile an diverse Schulen und Parteizentralen geschickt hatte, darunter auch an das Büro des kanadischen Premierminister Stephen Harper. In einem der Pakete lag die schriftliche Ankündigung, weitere Morde begehen zu wollen.
Später war auch ein selbstgedrehtes Video auf einer Internetseite aufgetaucht, das die Tat zeigte. Magnotta wurde international per Haftbefehl gesucht und schließlich in einem Internetcafé in Berlin festgenommen (queer.de berichtete). Zwei Wochen später lieferten die deutschen Behörden den Tatverdächtigen nach Kanada aus. (dk)