Papst Franziskus sendet widersprüchliche Zeichen an schwule und lesbische Gläubige
Überraschend lädt der Vatikan schwule und lesbische Laien ein: Die katholische LGBT-Gruppe "New Ways Ministry" hat für die Generalaudienz am vergangenen Mittwoch Sonderkarten erhalten. 50 Mitglieder der Gruppe saßen in der ersten Reihe.
"Wir hatten im Vatikan eigentlich um ein Treffen mit dem Papst gebeten. Dann hat uns Georg Gänswein die VIP-Tickets reserviert", sagte Francis DeBernardo, der Direktor von "New Ways Ministry". Erzbischof Gänswein ist der Präfekt des Päpstliches Hauses.
Der Vatikan hat die Einladung allerdings nicht auf den Namen der Gruppe ausgestellt, sondern für "eine Gruppe von Laien, die vom Orden der Schwestern von Loretto begleitet wird." Bei der Generalaudienz wurde die Gruppe auch nicht wie andere von einem Monsignore angekündigt.
Ordensschwester Jeannine Gramick, die "New Ways Ministry" mitbegründet hat, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass ihr Papst Franziskus trotzdem Hoffnung mache: "Für mich ist das ein Beispiel, dass er bereit ist, diejenigen in die Kirche zurückzuholen, die am Rande gestanden sind."
Der Papst hatte nach seinem Amtsantritt im Jahr 2013 für Aufsehen gesorgt, als er Schwule als "unsere Brüder" bezeichnete und erklärt hatte: "Wenn jemand schwul ist und guten Glaubens den Herrn sucht – wer bin ich, über ihn zu urteilen?" (queer.de berichtete). Allerdings veränderte sich die Politik der Kirche nicht – so unterstützte der Papst Anfang Februar einen Volksentscheid in der Slowakei, der zum Ziel hatte, die Rechte von Homosexuellen zu beschneiden (queer.de berichtete). Das Referendum scheiterte jedoch deutlich (queer.de berichtete). (dk)
Manche sind sich echt für Nichts zu schade. Wie demütigend.